Grosser Rat zieht Schlussstrich unter Solarpressabfallkübel
Baseljetzt
Die ästhetischen Bedenken der Allgemeinheit zeigen Wirkung: Der Grosse Rat hat am Mittwoch beschlossen, auf die Beschaffung der umstrittenen Solarpressabfallkübel zu verzichten.
Der Basler Grosse Rat hat mit deutlichem Mehr einen Schlussstrich unter die Beschaffung der Abfallkübel gezogen. Der von der SVP eingebrachte Antrag, das Geschäft an den Regierungsrat zurückzuweisen, fiel mit 55 zu 33 Stimmen bei fünf Enthaltungen. Die zuständige Regierungsrätin Esther Keller (GLP) nahm diesen Beschluss stoisch zur Kenntnis.
Man werde keine neue Ausschreibung starten, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Die bereits angeschafften Exemplare werde man aller Voraussicht nach bei den Werstoffsammelstellen platzieren.
Die Regierung hatte Ausgaben von 5,6 Millionen Franken für den Kauf von 940 Solarpressabfallkübeln beantragt. Die vorberatende Umwelt-, Verkehrs- und Energiekommission des Grossen Rats wollte nur Geld für 823 neue Kübel bewilligen, also eine Summe von 4,98 Millionen Franken. Dies mit der Begründung, dass die Presskübel in den Aussenquartieren sinnvoll seien, sie in der Innenstadt aber ästhetisch problematisch seien.
Für eine generelle Rückweisung
Die SVP- und die LDP-Fraktion plädierten zusammen mit weiteren Grossratsmitgliedern für die generelle Rückweisung des Geschäfts. Die Solarpressabfallkübel seien eine ästhetische Zumutung, hiess es. Wiederholt wurde der Begriff Abfallmonster genannt. SVP-Sprecher Pascal Messerli bezeichnete sie über die unbestrittene Hässlichkeit hinaus als unpraktisch, fehleranfällig und nicht behindertengerecht.
Einzig die GLP und das GAB plädierten für die von der Regierung beantragte flächendeckende Aufstellung der Presskübel. Sie seien wirtschaftlich effizienter und bedarfsorientierter als die nicht automatisierten Kübel, sagte die GLP-Sprecherin Brigitte Kühne. Ausserdem habe man sich an den Anblick der neuen Kübel gewöhnt. (sda/mal)
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