Hamburger Demo gegen rechts wegen Massenandrangs abgebrochen
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100'000 Menschen
International

Hamburger Demo gegen rechts wegen Massenandrangs abgebrochen

19.01.2024 21:34 - update 19.01.2024 21:51

Baseljetzt

Kazim Abaci, Mitorganisator, machte Sicherheitsbedenken geltend. Es seien bereits Menschen in der Menge kollabiert, die Feuerwehr komme nicht mehr durch.

Eine Demonstration gegen rechts und die AfD in Hamburg ist wegen des grossen Menschenandrangs abgebrochen worden. «Wir müssen die Kundgebung vorzeitig beenden», sagte Kazim Abaci vom Verein Unternehmer ohne Grenzen, der die Demonstration unter dem Motto «Hamburg steht auf – Gemeinsam gegen Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke» mitorganisiert hatte. Er machte am Freitag Sicherheitsbedenken geltend. Es seien bereits Menschen in der Menge kollabiert, die Feuerwehr komme nicht mehr durch.

Nachdem Abaci zunächst von 130 000 Teilnehmern am Jungfernstieg gesprochen hatte, korrigierten die Veranstalter die Zahl später auf 80 000. Die Polizei nannte 50 000 Demonstranten.

«Wir lassen unser Land nach 1945 nicht ein zweites Mal zerstören»

Am Wochenende sind Demonstrationen gegen rechts in ganz Deutschland geplant. Zehntausende Teilnehmer werden erwartet. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sagte am Freitagabend: «Die Botschaft an die AfD und ihre rechten Netzwerke ist: Wir sind die Mehrheit, und wir sind stark, weil wir geschlossen sind und weil wir entschlossen sind, unser Land und unsere Demokratie nach 1945 nicht ein zweites Mal zerstören zu lassen.» Auch in den vergangenen Tagen waren in mehreren Städten schon Zehntausende gegen rechts auf die Strasse gegangen.

Demonstration formierte sich nach Treffen Rechtsradikaler

Die Demonstrationen formierten sich nach einem Bericht des Medienhauses Correctiv über ein Treffen Rechtsradikaler am 25. November in Potsdam. Daran hatten mehrere AfD-Politiker teilgenommen sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion. Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, hatte dort nach eigenen Angaben über «Remigration» gesprochen. Wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine grosse Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. (sda/mhu)

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20.01.2024 16:37

mil1977

Ob auf Pro-Palästina-Hamasdemonstrationen oder Anti-AfD-Demos, immer das gleiche Klientel.

1 0
20.01.2024 14:00

mil1977

Für die wenigen verbliebenen undogmatischen Verteidiger von Vernunft und geistiger Redlichkeit, die weder über das rechte noch über das linke ideologische Stöcklein hüpfen, sondern selber denken, sind solche Demonstrationen immer wieder ein Hochgenuss. Dumpf-tumbe rechtsextreme Schwachmatten gegen denkschwache linkspaternalistisch-vertrottelte Gegendemonstranten garantieren immer ein grossartiger Fernsehabend

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