In der Schweiz starben 2022 fast 500 Personen an Folgen der Hitze
©Symbolbild des Untersees mit niedrigem Pegelstand 2022: Keystone
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In der Schweiz starben 2022 fast 500 Personen an Folgen der Hitze

10.07.2023 13:24 - update 10.07.2023 17:39

Baseljetzt

In der Schweiz sind im letzten Jahr fast 500 Personen an den Folgen der Hitze gestorben. Es handelte sich um den vierthöchsten Wert seit der Jahrtausendwende.

Der Negativ-Rekord von 2003 wurde hingegen deutlich verpasst, wie aus einem am Montag publizierten Bericht des Bundesamt für Umwelt (Bafu) hervorgeht. Damals starben mit rund 1400 Menschen fast dreimal so viele Personen wie 2022. Ein Grund dafür könnte laut Bafu sein, dass es 2022 auf der Alpennordseite weniger Tropennächte gab als 2003.

Bereits vor einer Woche veröffentlichte die Universität Bern eine Untersuchung zu den Hitzetoten. Aufgrund methodischer Unterschiede berechnete die Uni Bern etwas mehr als 600 Hitzetote. Der menschengemachte Klimawandel sei für rund 60 Prozent dieser Todesfälle verantwortlich, teilte die Universität mit.

Das Jahr 2022 war laut Bafu in der Schweiz das wärmste und sonnenreichste Jahr seit Messbeginn 1864. Während die Durchschnittstemperatur der Jahre 1991 bis 2020 demnach bei 5,8 Grad lag, kletterte sie 2022 auf 7,4 Grad.

Mehr als 61’000 Hitzetote in Europa im Sommer 2022

Die Hitzewellen im Sommer 2022 haben in Europa den Tod von über 61’000 Menschen verursacht. Insbesondere Frauen im Alter von mehr als 80 Jahren seien davon betroffen gewesen, heisst es in einer am Montag in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlichten Studie.

Allein in den Tagen vom 18. bis 24. Juli 2022 seien 11’637 Menschen an den Folgen der Hitze gestorben. Es ist das erste Mal, dass die Zahl der Hitzetoten des vergangenen Sommers beziffert wurde.

Wenn es keine angemessenen Schutzmassnahmen gebe, werde es von 2030 an im Schnitt jedes Jahr 68’000 Hitzetote geben, heisst es in der Studie des französischen Instituts Inserm und des spanischen Instituts ISGlobal. Von 2040 an könnte die Zahl auf mehr als 94’000 steigen, prognostizieren die Experten. (sda/mei)

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