Das ist das Hitzeschutzpaket der Regierung
Leonie Fricker
In Basel wird es immer heisser, die Zahl der Hitzetage nimmt zu. Die Regierung will mit einem Hitzeschutzpaket gegensteuern – mit Sonnenschirmen und Sprühnebel. Sie beantragt dafür 9,4 Millionen Franken.
Der Klimawandel macht sich in Basel in Form von mehr Hitzetagen und längeren Trockenperioden bemerkbar. Die Hitzebelastung nimmt dort zu, wo es wenig Schatten gibt und Plätze versiegelt sind. Der Regierungsrat hat deshalb ein Hitzeschutzpaket geschnürt, wie er in einer Mitteilung schreibt.
Davon sollen vor allem ältere Menschen und Kinder profitieren, die besonders unter der Hitze leiden. Oder Menschen, die keine Rückzugsmöglichkeiten wie Balkon, Garten oder Park in der Nähe haben.
Bereits seit zwei Jahren läuft dieses Stadtklimakonzept. Regierungsrätin Esther Keller zieht eine erste Bilanz: «Seit dem ersten Tag, an dem dieses Stadtklimakonzept in Kraft getreten ist, wird es in all unseren Planungen berücksichtigt. Das heisst, die Strassenräume und Plätze, die wir planen, werden grüner und entsiegelter.» Klar sei aber auch, dass die Menschen dies erst in einigen Jahren sehen werden, denn auch diese Planungszeiträume seien lang. «Deshalb haben wir uns entschieden, solche mobilen Massnahmen wie dieses grüne Zimmer am Wettsteinplatz an Orten aufzustellen, wo es sehr heiss ist.»
Von Sprühnebel bis Sonnenschirm
Das Paket soll die bereits laufenden Entsiegelungen und Begrünungen ergänzen. In Basel sollen 80 heisse und stark frequentierte Plätze, an denen Baumpflanzungen nicht oder nur bedingt möglich sind, mit mobilen Elementen beschattet und begrünt werden, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
Dazu werden rund 200 Sonnenschirme und knapp 100 Baumkübel, teilweise mit schattenspendenden Sitzgelegenheiten, aufgestellt. Zudem sollen 15 Sitzbänke mit einer Rabatte und einer Pergola Sitzmöglichkeiten im Kühlen bieten. Für Abkühlung sollen auch neun Sprühnebelverdampfer sorgen, die in der Nähe der Grünflächen aufgestellt werden.
Quartiere sollen mit einbezogen werden
An vierzehn besonders stark frequentierten Orten wie dem Barfüsserplatz, dem Marktplatz oder dem Claraplatz soll während zehn Jahren eine Kombination der Elemente zum Einsatz kommen. Die Sonnenschirme und Bäume werden jeweils drei Jahre abwechselnd in den Quartieren eingesetzt, heisst es in der Mitteilung. Über 60 verschiedene Standorte – vom Biozentrum über den St. Johanns-Rheinweg bis zum Wiesenplatz – seien dafür vorgesehen. Vor und während des Einsatzes der Hitzeschutzelemente in den Quartieren wolle man den Dialog mit der Quartierbevölkerung suchen.
Als weitere Massnahme sollen die Fassaden der kantonalen Gebäude vermehrt begrünt und mehr Flächen nach dem Schwammstadt-Prinzip entsiegelt werden. Zudem will die Regierung Anreizsysteme entwickeln, damit auch Private, Firmen und Institutionen ihre Grundstücke vermehrt begrünen und entsiegeln. «Und dafür gibt es auch durchaus Platz in den privaten Gärten und Hinterhöfen, die versiegelt sind», sagt Susanne Fischer, Projektleiterin Städtebau und Architektur. Die Unterstützung, die Anreizsysteme, seien finanzieller Art.
Für das Hitzeschutzpaket, das Teil der Umsetzung des Stadtklimakonzepts ist, beantragt die Regierung dem Grossen Rat 9,4 Millionen Franken.
Doch welchen Mehrwert hat die Bevölkerung von solchen Massnahmen? «Man kann es beobachten: Die Leute setzen sich sehr gerne hier hin, weil die Bank Schatten spendet. Wo am Boden nichts möglich ist, ist das wirklich eine gute Ergänzung», meint Esther Keller.
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sheerkhan
Beton aufreissen, Bäume pflanzen, Dächer begrünen…
Nestor1
Naja, ein paar Blumentöpfe und so, werden auch nicht grade viel nützen.