
Ist die Schweizer Nati bereit für die EM?
Yannick Fuhrer
Am Freitag geht die EM los und einen Tag darauf steht auch die Nati zum ersten Mal im Einsatz. Was spricht für das Team von Murat Yakin, und wo sind die Schwachstellen? Das erfährst du hier.
Seit Montagnachmittag weilt die Schweizer Nati in ihrem EM-Basislager in Stuttgart. Die beiden letzten Tests vor der Euro sind Geschichte, und das Kader für die Endrunde ist mittlerweile auch klar.
Nun geht es für Murat Yakin und sein Team in die letzten Vorbereitungen, bevor es dann am Samstag, 15. Juni um 15 Uhr ein erstes Mal ernst gilt. Dann trifft die Nati in Köln auf Schottland. In diesem Spiel wird sich zeigen, ob die Nati bereit ist oder nicht. Nach den letzten Tests überwiegt die Zuversicht.
Die Stabilität ist zurück

Die Schweiz war in den letzten Jahren für ihre defensive Stabilität bekannt. In der WM-Quali für Katar kassierte die Nati in acht Spielen nur zwei Gegentore. Zusammen mit den Italienern, die in derselben Gruppe spielten, ist das der Topwert aller Teams.
In der EM-Quali brach das Abwehr-Bollwerk aber plötzlich ein. In zehn Partien kassierte die Nati ganze elf Gegentreffer. Definitiv zu viel für ein Team, das den Anspruch hat, an einem Turnier möglichst weit zu kommen. Die wichtige defensive Stabilität hat die Nati aber nun zum richtigen Zeitpunkt wieder zurückgewonnen. In den letzten vier Spielen kassierte die Schweiz lediglich gegen Österreich einen Gegentreffer. Akanji, Schär und Co. spielen also in der Nati endlich wieder so, wie man es von ihnen aus den Clubs kennt. Dazu funktioniert das System mit der Dreierkette.
Positive Resultate

Die Schweiz qualifizierte sich zwar für die EM, am Schluss wurde man aber noch von Rumänien überholt und einige Spiele waren alles andere als gut. Das bremste die EM-Euphorie etwas aus. Nun ist die Schweiz allerdings seit vier Spielen ungeschlagen, verbuchte zwei Siege und zwei Unentschieden. Das wird auch den Spielern vor diesem Turnier nochmals einen zusätzlichen positiven Schub geben.
Wer soll die Tore schiessen?

Früher hatte die Nati immer einen guten Stürmer, der aus jeder Lage treffen konnte. Nun hat Murat Yakin in der Offensive sein grösstes Problem. Eigentlich wäre Breel Embolo der gesetzte Stürmer, aber er ist auch wenige Tage vor dem Turnier noch nicht fit. Dazu hat er kaum Spielpraxis, also ist es sehr unwahrscheinlich, dass er gegen Ungarn starten wird.
Höchstwahrscheinlich wird Embolos Position der Ex-Basler Zeki Amdouni übernehmen. Während er vor einem Jahr beim FCB Tor um Tor schoss und dieses Selbstvertrauen auch gleich in der Nati einbringen konnte, musste der 23-jährige Genfer in der vergangenen Saison einige Rückschläge einstecken. Zwar stand er in 34 von möglichen 38 Premier-League-Partien auf dem Platz, Tore schoss er aber nur fünf. Dazu stieg Burnley wieder ab. Immerhin gelang Amdouni gegen Estland ein Tor, das wird ihm wieder etwas Selbstvertrauen zurückgeben. Aber eine Garantie, dass er gegen Ungarn einschlägt, hat die Nati noch lange nicht.
Der letzte Test vor der Euro gegen Österreich (1:1) war symptomatisch für die Lage in der Offensive. In diesem Spiel war der offensiv gefährlichste Schweizer ein Rechtsverteidiger: Silvan Widmer. Diese Thematik sorgt momentan vermutlich auch bei Murat Yakin für Kopfzerbrechen.
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Maxli
Nach den Gruppenspielen ist aus die Maus. Die Nati ist viel zu schwach.
Juventus96
Mehr als Viertelfinale wird schwierig