
Jetzt also doch: BLKB-Chefs Häfelfinger und Schneider treten in sieben Tagen ab
Philippe Chappuis
Bankratspräsident Thomas Schneider und CEO John Häfelfinger treten schon Ende Juli von ihren Ämtern zurück. Es ist die logische Konsequenz aus den politischen Diskussionen. Eine Interimsregelung steht bereit.
Der politische Druck wurde zu gross. John Häfelfinger (CEO) wollte nach der Radicant-Affäre im März 2026 abtreten, Bankratspräsident wollte bis Mitte 2026 bleiben.
Doch jetzt legen beide bereits Ende Monat ihr Amt nieder. Als Grund nennen sie die zuletzt stark politisierte Debatte rund um die Führung der Bank, die zunehmend das Vertrauen belaste.
«Die Diskussion um meine Person ist an einem Punkt angekommen, an dem sachliche Inhalte zunehmend in den Hintergrund treten», sagt Schneider gemäss einer Mitteilung der Basellandschaftlichen Kantonalbank. Dies könne das Vertrauen in die Bank beeinträchtigen. «Das entspricht weder meinem Verantwortungsbewusstsein noch meiner persönlichen Haltung. Deshalb habe ich mich entschieden, die Bank früher zu verlassen und einen beschleunigten Prozess für die Nachfolge zu ermöglichen», wird Schneider weiter zitiert.
Der Schritt ist logisch. Sowohl Politik als auch Banken-Experten zeigten wenig Verständnis dafür, dass das Führungsduo seinen Rücktritt auf die lange Bank schieben wollten. Compliance-Expertin Monika Roth sagte eine Woche vorher gegenüber Telebasel, es gebe dafür eigentlich keinen Grund (bei 1:30 min.).
Vizepräsidentin übernimmt ad interim
Seine Nachfolge übernimmt interimistisch ab Anfang August Nadia Tarolli Schmidt, bisher Vizepräsidentin des Bankrats. Die definitive Besetzung des Präsidiums wird öffentlich ausgeschrieben.
Auch John Häfelfinger zieht sich per Ende Juli zurück – nach knapp neun Jahren an der Spitze der BLKB. «Die zunehmend politisch werdenden Diskussionen in den vergangenen Wochen haben mir gezeigt, dass es für die Stabilisierung der aktuellen Situation sowie für die Weiterentwicklung der BLKB besser ist, wenn ich die Bank bereits früher als geplant verlasse», erklärt er. Und weiter: «Die BLKB ist gut aufgestellt, sie ist erfolgreich unterwegs, wächst in allen Segmenten und ist stark kapitalisiert. Die zukünftige Leitung kann auf dieser Basis aufbauen und die BLKB in einem dynamischen und sich schnell wandelnden Banken- und Finanzmarkt weiterentwickeln.»
Die Leitung übernimmt vorerst sein Stellvertreter Christoph Schär, bis eine neue CEO-Lösung gefunden ist.
Die provisorischen Nachfolgen stehen unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA).
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pserratore
Richtig so.
spalen
alles andere wäre unverständlich