Nach heftiger Kritik reagiert die Basellandschaftliche Kantonalbank: Eine unabhängige Analyse soll klären, wie es zum Millionenabschreiber bei der radicant-Beteiligung kommen konnte.

Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) zieht Konsequenzen aus der anhaltenden Kritik rund um ihre Beteiligung an der radicant holding ag. Nach den am 3. Juli bekannt gegebenen Wertberichtigungen und personellen Konsequenzen hat der Bankrat nun eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben.

Beauftragt wurde die gw&p ag Schweiz, ein auf Finanzanalysen spezialisiertes Unternehmen. Die Begutachtung soll klären, wie es zu den finanziellen Verlusten kam und wer dafür die Verantwortung trägt.

Zeitraum unter der Lupe

Untersucht wird der Zeitraum vom 1. September 2024 bis zum 3. Juli 2025. In diesem Rahmen soll die Rolle des Bankrats ebenso analysiert werden wie jene der Geschäftsleitung. Der Fokus liegt auf den Abläufen und Entscheidungen rund um die radicant-Beteiligung, die zuletzt für rote Zahlen und Unruhe gesorgt hatte.

Politischer Druck wächst

Die Entscheidung zur Untersuchung fiel an einer Sitzung des Bankrats am Freitag. Sie erfolgte laut Medienmitteilung in enger Absprache mit dem Kanton Basel-Landschaft, dem Hauptaktionär der Bank.

Mit dem Schritt reagiert die BLKB auf den zunehmenden öffentlichen und politischen Druck. Die Kritik an der Kommunikation der Bank war zuletzt lauter geworden, auch wegen offener Fragen zur internen Kontrolle und strategischen Führung.

Bericht bis Ende August

Der Schlussbericht der unabhängigen Prüfer wird bis Ende August erwartet. Laut BLKB soll dieser dem Kanton übergeben und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Mit der Untersuchung will die Bank das Vertrauen zurückgewinnen und eine Grundlage für eine sachliche Aufarbeitung der Affäre um die digitale Tochter radicant schaffen.