Jetzt soll die Politik das Kino Oris in Liestal retten
©Bilder: Telebasel / Montage: Baseljetzt
Kultur
Baselland

Jetzt soll die Politik das Kino Oris in Liestal retten

20.12.2025 17:40 - update 21.12.2025 11:11
David Frische

David Frische

Das älteste und zweitletzte Kino in Liestal musste schliessen. Aber fürs Kino Oris gab es in den letzten Tagen eine Welle der Solidarität. Jetzt fordern Stimmen aus dem Stedtli, dass die Politik aktiv wird.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schliessung des Kino Oris löst im Stedtli grosse Betroffenheit und eine Welle der Solidarität aus
  • Stimmen aus der Bevölkerung kritisieren, dass andere Kulturbetriebe unterstützt werden, während das Kino Oris leer ausgeht, und sehen die Politik klar in der Verantwortung
  • Politiker wie GLP-Präsident Domenic Schneider zeigen sich offen für Lösungen

Nur wenige Meter neben dem verbarrikadierten Kino Oris betreibt Giuseppe Firrincieli seinen Coiffeursalon. Er ist entsetzt über die Schliessung des Kinos. So wie er würden das viele seiner Kund:innen sehen, sagt der Coiffeur gegenüber Baseljetzt: «Ältere Menschen, aber auch Junge, bedauern wirklich, dass man solch einen Betrieb nun einfach stillschweigend kaputt gehen lässt», so Firrincieli.

«Die Hoffnung vieler im Stedtli»

Er findet es nicht richtig, dass andere Kulturbetriebe finanzielle Unterstützung erhalten, während das Kino Oris auf sich alleine gestellt ist. «Wenn ich mir nur den Gedanken erlaube: Das Thema mit dem Stadtsaal im Engel, dort hat man alles unternommen! Und im Kino Oris macht man gar nichts.»

Firrincieli sieht deshalb die Politik in der Pflicht, den Kinobetrieb zu retten. «Ich hoffe wirklich, dass die politisch Engagierten, die Herzblut fürs Stedtli haben, sich Gedanken machen. Das ist die Hoffnung vieler im Stedtli, nicht nur jene des Coiffeurs.»

GLP-Präsident: «Vielleicht kann man auf politischem Weg etwas tun»

Firrincielis Ideen stossen bei Domenic Schneider auf offene Ohren. Schneider sitzt im Bürgerrat und im Einwohnerrat und er ist Präsident der GLP Liestal. «Ich habe viele Menschen, die mit mir sprechen, die in den letzten Tagen auf mich zukamen.» Und die Anliegen nehme er je nach Rolle, in der er darauf angesprochen werde, mit. «In diesem Fall werde ich sie in den Bürgerrat und den Einwohnerrat mitnehmen», so Schneider. «Vielleicht kann man auf dem politischen Weg etwas tun.»

Erste Ansätze gebe es schon, sagt der Präsident der GLP Liestal: Eine Möglichkeit sei, dass man einen Verein ins Leben ruft, der von der Bürger- oder der Einwohnergemeinde unterstützt wird, und der das Kino dann betreibt – ähnlich wie beim Kulturzentrum Marabu in Gelterkinden. «Und dass das Kino dann auch eine finanzielle Stütze vom Gemeindewesen erhält, das könnte ein Ansatz sein», so Schneider.

Der Liestaler Stadtpräsident Daniel Spinnler (FDP) war auf Anfrage für ein Interview nicht verfügbar. Er sagt aber gegenüber Baseljetzt, dass man gute Ideen, wie das Kino Oris weiterbetrieben werden kann, gerne begleiten werde.

Mitarbeit: Alex Kälin

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

20.12.2025 18:32

Waldrapp

Sorry, aber das ist nicht Aufgabe der Politik.

3 4
20.12.2025 17:28

spalen

kantonale hilfe für ein privates kino? schwierig, auch wenn es schön wäre

3 4

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.