Jogger greift Gugge Horburgschlurbi mit Pfefferspray an
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Marschübung
Basel-Stadt

Jogger greift Gugge Horburgschlurbi mit Pfefferspray an

22.01.2024 15:54 - update 22.01.2024 16:24
Jessica Schön

Jessica Schön

Bei der Marschübung der Guggenmusik Horburgschlurbi am Sonntag seien Mitglieder von Velofahrern angegangen und von einem Jogger mit Pfefferspray attackiert worden. Dies sei kein Einzelfall, so die Obfrau.

Rammversuche von Velofahrern und Pfefferspray ins Gesicht gesprüht: Die 40-köpfige Guggemuusig Horburgschlurbi beklagt via Facebook gleich mehrere tätliche Angriffe, die sich während der Marsch am Sonntag in den Langen Erlen ereignet hätten.

Mehr noch: Vorfälle wie diese häuften sich; um ihnen entgegenzuwirken, wolle man künftig für die Marschübung auf die Grün 80 ausweichen, heisst es im Facebook-Post weiter.

Vortrab der Gugge voll mit Kindern

Bei der Pfefferspray-Attacke des Joggers sei alles sehr schnell gegangen: Erst, wo das Pfefferspray-Opfer zur Seite gegangen sei und sich am Kopf gehalten habe, habe auch der restliche Zug bemerkt, das etwas nicht stimme: «Es hat ja niemand damit rechnen können, dass da jemand mit einem Pfefferspray in der Hand herumrennt», schreibt die Gugge im Feed unter dem Post. Ferner habe auch die Tochter des Opfers den Angriff auf ihren Vater miterlebt, der Vortrab der Gugge sei voll mit Kindern.

Gegenüber Baseljetzt schildert die Obfrau der Horburgschlurbi, Tanja Zle, den Vorfall. Beim Jogger habe es sich um einen Mann mit gelber Weste gehandelt. Er habe ein Mitglied im Vortrab angesprochen und bedrängt: «Das Mitglied schob den Jogger schliesslich zur Seite, aber er ging nicht weg.» Als schliesslich ein männliches Mitglied der Gugge dazwischen gegangen sei, habe der Jogger das Pefferspray gezückt und es dem Mann ins Gesicht gesprüht.

«Das hat System»

Zle erklärt, dass Angriffe wie solche immer öfter vorkämen: «Wir wurden gestern das erste Mal mit Pfefferspray angegriffen, aber Attacken von Velofahrern gab es auch schon». Bei der Marschübung am Sonntag hätten Mitglieder der Gugge die Kolleginnen und Kollegen zum Glück noch rechtzeitig vor den Velofahrern wegziehen können.

«Vorfälle, in denen Velofahrer unsanft mit Guggen in Kontakt treten, häufen sich tatsächlich», so Colin Lukas, Obmann des Verbandes Freyi Guggemuusige Basel. Ein Vorfall diesen Ausmasses sei ihm bis anhin aber nicht bekannt gewesen. «Das ist tragisch und unakzeptabel.»

«Nur noch traurig so etwas»

Der Facebook-Post der Horburgschlurbi wird rege kommentiert und wurde auch schon über 100 Mal geteilt. «Fasnacht ist nicht mehr wie früher, wo ich noch aktiv war. Nur noch traurig so etwas», schreibt eine Userin in den Kommentaren. Auch von «Respektlosigkeit» ist im Feed bei mehreren Nutzer:innen die Rede. Der Ratschlag eines Users, für solche Situationen eine Augendusche oder zumindest eine Flasche Wasser dabei zu haben, ist alles andere als ironisch gemeint: «Das ist nicht das erste Mal. Das hat System», ist er überzeugt.

Die Horburgschlurbi haben nach den Vorfällen am Sonntag noch keine Anzeige erstattet, wie Obfrau Zle sagt. Dies werde man aber noch tun. Denn sicher fühle man sich in Anbetracht der Angriffe nicht mehr: «Wir würden uns wünschen, dass an Sonntagen bei Marschübungen die Polizei mit Patrouillen unterwegs ist und dass es ein Velo-Fahrverbot gibt», so Zle.

Eine gute Nachricht gebe es aber. In der Grün 80 stosse die Gugge auf mehr Gegenliebe. «Die Leute dort schätzen es, dass wir spielen.»

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Kommentare

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22.01.2024 18:33

andreas-boesch

Es heisst Park im Grünen! Nicht Grün80!!!

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