Kaffeemobil soll bleiben – Rekursbegründung heute eingereicht
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Rekurs
Basel-Stadt

Kaffeemobil soll bleiben – Rekursbegründung heute eingereicht

10.03.2023 15:25 - update 10.03.2023 22:03

Brendan Bühler

Nach 10 Jahren soll das Kaffeemobil des Unternehmen Mitte seinen Platz am Rheinbord aufgeben. Die Betreiber:innen haben nun Rekurs eingereicht. Sie sehen massive Fehler bei der Ausschreibung.

Seit rund zehn Jahren stand das Kaffeemobil des Unternehmens Mitte am Kleinbasler Rheinufer. Der Platz wurde neu ausgeschrieben, das Kaffeemobil landete auf dem zweiten Platz. Somit muss es weichen. Die Betreiber:innen können dies nicht verstehen.

«Wir kämpfen dafür, dass wir weiterhin am Rheinufer stehen dürfen», sagt Pola Rapatt. Sie ist die Co-Geschäftsführerin des Unternehmens Mitte. Heute Freitag übergab sie die Rekursbegründung an das Bau- und Verkehrsdepartement.

Gleich mehrere Dinge stossen der Unternehmerin sauer auf. Unter anderem habe man «grobe Fehler» in der Bewertung des Ausschreibens gefunden. Anwalt Jascha Schneider, der sich um die rechtlichen Aspekte des Rekurses kümmerte, sagt: «Bei diesem Verfahren wurden die Kriterien genannt, aber keine Gewichtung».

Neues Bewerbungsverfahren gefordert

Einerseits sei eine solche Gewichtung Pflicht, zum anderen wurde sie erst später hinzugefügt – zusammen mit weitern, erst später hinzugekommenen Kriterien. «Das ist ein grober Verfahrensfehler», sagt Schneider. Dazu kämen noch weitere formale Ungereimtheiten. Der Anwalt ist überzeugt: «Das Verfahren muss komplett neu aufgerollt werden.»

Kaffeemobil soll bleiben – Rekursbegründung heute eingereicht
Das Kaffeemobil steht nun nicht mehr am Rhein. Bild: Keystone

Anderseits bezweifelt Pola Rapatt, dass das Gewinnerprojekt überhaupt funktionieren kann. «Das Projekt ist nicht realistisch», sagt Rapatt. So sei die Bewirtschaftung eines Kaffemobils mit Solarzellen und Gas für die Kaffeemaschine nicht umsetzbar. Man hatte es früher selbst so probiert.

«Das Rheinufer ist kein Ort für kleine Caterings», sagt Rapatt. Bei guten Tage gingen um die 600 Kaffees über die Theke. Mit Solar und Gas sei dies nicht zu schaffen – und die Kaffeequalität leide merklich.

Ausserdem sei beim Thema Nachhaltigkeit ausser acht gelassen worden, dass der Kaffee des Unternehmens Mitte biozertifiziert sei. Die Co-Geschäftsleiterin hält fest: «Wir sind keine schlechten Verlierer.»

Der Beste gewinnt?

Beim Bau- und Verkehrsdepartement, zuständig für die Ausschreibung des Allemend-Platzes, heisst es: «Zu einem laufenden juristischen Verfahren können wir nichts sagen», so Daniel Hofer. Er ist der Co-Leiter der zuständigen Kommunikationsabteilung.

Man verstehe, dass das Unternehmen gerne den Platz behalten hätte. Das Gesetz schreibt aber vor, dass solche Plätze alle 10 Jahre neu ausgeschrieben werden müssen. «Wir vergeben dann den Platz dem Anbieter, der die Kriterien am besten erfüllt hat.»

Bis das Verfahren abgeschlossen ist, steht der Platz bis auf weiteres leer. Wie lange das Rekursverfahren dauert, ist schwer abzuschätzen.

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