«Keiner von uns dachte, dass es nun steil bergauf geht»: Die Stimmen nach GC-Pleite
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«Keiner von uns dachte, dass es nun steil bergauf geht»: Die Stimmen nach GC-Pleite

10.12.2023 07:12 - update 10.12.2023 08:33
Florian Metzger

Florian Metzger

Bei der 0:1-Niederlage gegen GC musste der FCB über 70 Minuten in Unterzahl kämpfen. Die Reaktionen zum Spiel vom Samstag.

Im letzten Heimspiel des Jahres setzte es die zweite Niederlage unter Trainer Fabio Celestini ab. Wie schon bei der 1:4-Niederlage gegen Servette kassierte der FCB in der gleichen Minute einen frühen Platzverweis. Gegen GC musste Taulant Xhaka bereits nach 18 Minuten unter die Dusche. Der Vize-Captain erwies seiner Mannschaft damit einen Bärendienst.

Diese Rote Karte sei sicherlich mitentscheidend für die Niederlage gewesen, sagte Aussenverteidiger Mohamed Dräger nach dem Spiel: «70 Minuten in Unterzahl nach einer englischen Woche ist nicht einfach, das könnt ihr euch sicher alle vorstellen.» Auch Celestini spricht die Rote Karte gegen Xhaka an: «Ich hatte das Gefühl, dass wir gewinnen können. Aber dann kam der Platzverweis. Mit dem Spiel am Mittwoch und der turbulenten Heimreise war klar, dass es für uns sehr schwer werden würde.»

Aufbäumen wird nicht belohnt

In der Folge kann der FCB den Zürchern aber zumindest Paroli bieten. GC kommt in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel und erarbeitet sich einige gefährliche Torchancen. «Aber sie haben sie nicht genutzt. Deshalb hatte ich das Gefühl, dass wir einen oder sogar drei Punkte mitnehmen könnten. Aber dann haben wir auf der Seite wieder einen Fehler gemacht, der zum Gegentor führte», analysierte Celestini.

Trotz Rückstand in Unterzahl bäumt sich der FCB in der Schlussphase noch einmal auf und versucht den Ausgleich zu erzielen. Doch er lässt mehrere Chancen ungenutzt. Trotzdem ist man sich im Basler Lager einig, dass die Schlussphase positiv zu werten ist. «Das zeigt, dass die Mannschaft Mentalität hat und Punkte holen will. Deshalb muss ich den Jungs ein Kompliment machen. Es war ein sehr schwieriges Spiel», sagte Ersatztorhüter Mirko Salvi, der den verletzten Marwin Hitz einmal mehr würdig vertrat.

«Kein verdienter Sieg»

Dräger geht sogar noch einen Schritt weiter: «Trotz Unterzahl waren wir die klar bessere und überlegene Mannschaft. Meiner Meinung nach war es am Ende kein verdienter Auswärtssieg für GC.» Auch Celestini sah eine kämpferisch starke Mannschaft: «Wir hatten in den letzten Minuten noch zwei, drei gute Torchancen. Deshalb sind wir enttäuscht über das Resultat, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Das Team hat alles gegeben.»

Thierno Barry, der schon vor dem Spiel in der Kritik stand, kann wieder die grösste Chance des Spiels nicht nutzen. Das Pech scheint ihm an den Füssen zu kleben. Nach dem Schlusspfiff verlässt der Stürmer unter Tränen das Spielfeld und muss von seinen Mannschaftskollegen getröstet werden.

Unterstützung für Barry

«Nach dem Spiel hat man gesehen, dass es dem Spieler am meisten weh tut. Wir leiden mit ihm. Er hat einen guten und starken Charakter, sonst wäre er vielleicht schon zusammengebrochen. Chapeau an Barry. Wenn die erste Chance vor drei Monaten reingegangen wäre, sähe es jetzt vielleicht anders aus. Aber so ist Fußball. Es gibt keinen Sündenbock. Der Junge hat genug abbekommen. Wir müssen jetzt für ihn da sein und ihn aufbauen», erklärt Dräger.

Der Zusammenhalt in der Mannschaft sei schon lange hervorragend, erklärt Dräger: «Die Kabine hat auch unter Heiko Vogel und Timo Schultz gestimmt. Da nehme ich die ersten beiden Trainer in Schutz. Es war nicht so, dass wir uns die Köpfe eingeschlagen oder mit dem Finger auf den anderen gezeigt haben.»

Nicht nur mit Worten beweist die Mannschaft ihren Zusammenhalt. Bevor sich die Spieler beim Publikum für die Unterstützung bedanken, holen Fabian Frei und Renato Veiga den unglücklichen Stürmer aus der Kabine und bitten ihn zur Ehrenrunde. Ein starkes Zeichen setzt auch die Muttenzerkurve, die am Ende seinen Namen skandiert. Balsam für Barrys Seele.

Nach dem Sieg in Lugano kommt die Niederlage aber einem Dämpfer gleich. Die Hoffnung war wohl bei den meisten Fans gross, dass es nun steil bergauf gehen würde. «Das hat bei uns niemand gedacht. Der Verlauf der Vorrunde hat gezeigt, dass es nicht mit einem Sieg oder einer Miniserie getan ist. Da möchte ich an alle appellieren, das vielleicht nicht so an die grosse Glocke zu hängen», so Dräger. Im nächsten Spiel in Luzern will er gegen seinen Ex-Klub drei Punkte einfahren und das Jahr positiv abschliessen.

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Kommentare

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10.12.2023 08:20

Sprissli

Und wo war Lang,der beste Verteidiger sitzt auf der Bank!!👏👏

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