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Kevin Schläpfer kritisiert Liga: «Ich finde dieses Gesuch ein Witz»

10.09.2025 06:12 - update 10.09.2025 12:31
Yannick Fuhrer

Yannick Fuhrer

Der EHC ist mit einer Niederlage in die neue Saison gestartet. Erstmals haben die Basler in diesem Jahr ein Aufstiegsgesuch eingereicht. Das sorgt bei den Fans für Freude, weckt aber zugleich auch Skepsis.

Im ersten Saisonspiel muss sich der EHC Basel dem HC Sierre mit 4:5 geschlagen geben. Zwar holten die Basler gleich zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand auf, doch am Ende kassierten sie nach einer unnötigen Strafe von Matthias Rossi in Unterzahl den entscheidenden Treffer zum 4:5-Endstand.

Nach dieser Auftaktniederlage zeigte sich auch Sportchef Kevin Schläpfer unzufrieden: «Es ist nie gut, wenn man verliert. Die Abstimmung hat noch nicht richtig gestimmt. Dazu haben wir Strafen in unglücklichen Momenten genommen. Deshalb können wir heute sicher nicht zufrieden sein – und deshalb haben wir auch verdient verloren.»

Trotz der bitteren Startniederlage ist Schläpfer froh, dass es nun endlich wieder um Punkte geht, auch wenn die Vorbereitung nicht optimal verlaufen ist: «Wir hatten fast 14 Tage lang keinen Match mehr, weil wir so viele Verletzte hatten. Das war sicher nicht ideal. Aber jetzt wissen wir, wo wir stehen und was wir noch zu tun haben. Heute hat man leider gesehen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt.»

Das leidige Thema Aufstiegsgesuch

Nachdem der EHC in den beiden vergangenen Saisons jeweils als Qualifikationssieger in die Playoffs gestartet ist, hat der Club nun erstmals ein Aufstiegsgesuch eingereicht. «Der Hauptgrund ist, dass alle immer danach fragen. Auch ihr Journalisten fragt immer das Gleiche», erklärt Sportchef Kevin Schläpfer.

Mit dem System könne er sich allerdings nicht anfreunden: «Ich finde dieses Gesuch ein Witz. Genau das ist das Problem: Wenn man keines einreicht, fragt jeder, warum nicht. Und wenn man es dann doch macht, heisst es sofort: Jetzt wollt ihr unbedingt in die NLA. Dieses System muss unbedingt weg, so etwas gibt es in keiner anderen Liga der Welt.»

Für Schläpfer sei klar, dass das Gesuch sportlich keine Rolle spiele: «Am Ende des Tages will jeder alles geben und möglichst weit nach vorne kommen. Dieses Gesuch ist für die Spieler eigentlich irrelevant.»

Fakt sei nun, dass das Gesuch eingereicht sei – und damit sollte das Thema für ihn auch erledigt sein: «Ich hoffe, dass wir nicht jedes Mal darüber diskutieren müssen. Wir werden in jedem Spiel das Beste geben und am Ende sehen, wo es hinführt.»

Die meisten Fans treten auf die Bremse

Wenn man sich vor dem ersten Saisonspiel bei den Fans umhörte, kam die Eingabe des Aufstiegsgesuchs grundsätzlich gut an. Viele sind jedoch noch nicht überzeugt, dass der EHC bereits reif für den Aufstieg ist. Jonas, der die EHC-Spiele auf Sky kommentiert, sagt: «Ich glaube, dass die Strukturen rund um den Klub noch nicht ganz so weit sind und auch das Geld fehlt. Aber ich finde es ein gutes Zeichen, es zeigt, dass man Erfolg haben will.»

Ähnlich äussert sich Kathrin, die seit 2012 regelmässig an die Spiele geht: «Ich weiss noch nicht genau, ob die Basis für einen Aufstieg stimmt. Aus meiner Sicht müssten auch noch mehr Leute in die Arena kommen.»

Etwas optimistischer blickt EHC-Fan Marco auf die neue Saison: «Ich denke, dass wir ähnlich stark sein werden wie in der vergangenen Saison. Nun bin ich gespannt, wie sich die anderen Teams verstärkt haben. Aber ich glaube an den Titel – und dann wollen wir Ajoie herausfordern.»

Bevor es so weit ist, müssen die Basler jedoch erst einmal den Titel in der Swiss League gewinnen. Das ist ihnen bislang noch nie gelungen.

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Kommentare

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10.09.2025 05:02

spalen

sehe ich auch so: dieses gesuch ist von der form her absolut unnötig und nur als zeichen zu sehen.
zudem käme ein aufstieg für den ehc zu früh: weder ist die fan-basis gross genug, noch stimmen die strukturen. auch der nachwuchs ist zuwenig gut organisiert (erfahrungswerte!). zuerst muss der ehc sich entwickeln. das letzte abenteuer im oberhaus ist noch zu gut in erinnerung

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