
KI statt Kamera: Netflix setzt bei Filmen neu auf Künstliche Intelligenz
Baseljetzt
Netflix-Zuschauerinnen und -Zuschauer können sich auf mehr mit Künstlicher Intelligenz generierte Aufnahmen einstellen. Dies biete vor allem die Chance, Filme und Serien viel günstiger zu produzieren.
Künstliche Intelligenz biete die Chance, Filme und Serien nicht nur günstiger, sondern auch besser zu machen, argumentierte Co-Chef Ted Sarandos.
Er verwies auf die argentinische Serie «El Eternauta», in der eine Szene mit dem Zusammenbruch eines Gebäudes in Buenos Aires mit Hilfe von KI erzeugt worden sei. Sie sei dadurch viel billiger und zehn Mal schneller produziert worden als mit herkömmlichen Spezialeffekten. Es sei die erste mit Künstlicher Intelligenz (KI) generierte Szene in einer veröffentlichten Produktion bei dem Videostreaming-Marktführer gewesen.
Netflix als Vorreiter
Chatbots wie ChatGPT können Text formulieren – ebenso gibt es auch KI-Software, die Video generiert. Dabei können Umgebung oder Lichtverhältnisse verändert werden, ohne dass man auch nur eine Kamera benutzt hat. Zugleich steht die Frage von Urheberrechten im Raum, denn die Software erzeugt ihre Bilder auf Basis einer gewaltigen Menge von Videos, mit denen sie angelernt wurde.
Die Nutzung von KI war auch ein Auslöser der jüngsten Hollywood-Streiks, weil Drehbuchautorinnen und -autoren und Schauspielerinnen und Schauspieler befürchten, dass Studios sie in Zukunft durch Software ersetzen könnten. Mit dem Vorstoss in die KI-Produktion könnte Netflix den Druck auf rivalisierende Streaming-Dienste und Studios erhöhen.
Star-Regisseur James Cameron («Titanic», «Avatar») sagte vor einigen Monaten, der Einsatz von KI in Hollywood könnte zwingend notwendig sein. Wenn es weiter Blockbuster mit Spezialeffekten geben solle, müsse man die Produktionskosten halbieren.
Erst kürzlich stellte Netflix neue Bedienoberfläche vor
Netflix punktete beim Publikum im vergangenen Quartal unter anderem mit der dritten Staffel der südkoreanischen Erfolgsserie «Squid Game». Das vergangene Jahr hatte Netflix mit 301,6 Millionen Kundenhaushalten abgeschlossen.
Neftlix stellte vor kurzem eine neue Bedienoberfläche vor, die unter anderem den Nutzerinnen und Nutzern durch bessere Vorschläge helfen soll, schneller etwas für sie interessantes zu finden. «Das Netflix, das man an einem Dienstagabend zu sehen bekommt, ist anders als das, das man an einem Sonntagnachmittag sieht», beschrieb der zweite Co-Chef Greg Peters die Pläne zur stärkeren Anpassung. (sda/ana)
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spalen
schrecklich! ich bevorzuge filme die von guten filmemachern gemacht werden