Kirchen in Basel: «Es ist wichtig, dass wir Sorge zur Schöpfung tragen»
©Symbolbild: Keystone / Montage: Baseljetzt
«Netto-Null-Ziel»
Basel-Stadt

Kirchen in Basel: «Es ist wichtig, dass wir Sorge zur Schöpfung tragen»

28.10.2024 06:07 - update 11.11.2024 13:52
Laura Pauli

Laura Pauli

In Basel setzen die Evangelisch-reformierte und die Römisch-katholische Kirche auf Nachhaltigkeit. So fördern sie aktiv das «Netto-Null-Ziel» der Treibhausgasemissionen im Kanton Basel-Stadt.

Der Kanton Basel-Stadt hat vor zwei Jahren beschlossen, bis 2037 das «Netto-Null-Ziel» bei den Treibhausgasemissionen zu erreichen. Um dieses ehrgeizige Ziel zu verwirklichen, sind möglichst viele Partner gefragt – dazu zählen auch die Evangelisch-reformierte und die Römisch-katholische Kirche Basel-Stadt.

Bauliche Massnahmen

Werner Pachinger, Mitglied der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde St. Clara, steht klar hinter dem «Netto-Null-Ziel»: «Es ist wichtig, dass wir – auch als Katholiken und generell als Gläubige – Sorge zur Schöpfung tragen», betont er. «Wir leben hier in Basel, in einem urbanen Umfeld, und müssen darauf achten, wie wir ein auch künftig lebenswertes Basel gestalten können.» Dabei wolle er, dass auch die Kirchen ihren Beitrag leisten.

Die RKK besitzt zehn Kirchen, zwei Kapellen und weitere Liegenschaften im Kanton. Daher könne sie insbesondere durch ihre Gebäude einen Beitrag zum «Netto-Null-Ziel» leisten, erklärt Kirchenpräsident Christian Griss.

«Wir haben alle unsere Liegenschaften überprüft, um herauszufinden, wo wir Photovoltaikanlagen installieren können», erklärt Griss weiter. Drei Anlagen seien bereits montiert, weitere sind in Planung. «Zudem stellen wir überall auf Fernwärme um, wo es noch nötig und möglich ist. Auch haben wir sämtliche Beleuchtung auf LED umgestellt und achten bei Bauprojekten besonders auf ökologische Aspekte.»

Die RKK finanziert ihre energetischen Sanierungen aus dem eigenen Budget und durch Förderbeiträge. Pachinger erklärt, dass Investitionen nicht immer reibungslos verlaufen: «Auf der einen Seite hat man riesige Kirchenflächen, Dachflächen, wo man Solar installieren könnte. Das widerspricht dann aber zum Teil dem Denkmalschutz». Da müsse man Kompromisse finden, was laut Pachinger aber gut möglich sei.

Hindernisse beim Aufrüsten

Gerade bei Kirchen soll die Optik eine besondere Rolle spielen, wobei die Vorgaben des Denkmalschutzes immer strenger werden. Doch gegenüber sichtbarer Technologie wie Solarpanels zeigt sich zunehmend Offenheit. Ein Beispiel dafür ist die evangelisch-reformierte Johanneskirche am Kannenfeldplatz.

Matthias Zehnder, Beauftragter für Informationen und Medien der ERK Basel-Stadt, erklärt: «Es ist ein Gebäude aus anfangs der 30er-Jahre. Hier gibt es nicht nur eine Wärmedämmung, neue Fenster werden eingesetzt. Es gibt eine ganz neue Heizungssteuerung. Die Fernwärme, welche seit den 60er-Jahren hier im Haus ist, wird auch erneuert. Und das ganze Dach wird mit Photovoltaik belegt.»

Das Sanierungsprogramm der ERK betrifft 23 Kirchen und würde in den nächsten fünf bis zehn Jahren fertig sein.

«Selbstverständlich setzen wir auf erneuerbare Energie»

Nebst den Kirchen besitzt die ERK auch rund 200 Wohnungen, wie Zehnder weiter erklärt: «Wir investieren auch in einzelne Renditebauten und Mietblöcke. Dort war uns schon immer klar, auf erneuerbare Energie zu setzen».

Insgesamt hat die ERK in den letzten 15 Jahren bereits acht Millionen Franken in energetische Sanierungen investiert. Diese Investitionen wurden durch Einnahmen aus der Kirchensteuer sowie aus dem Verkauf von Liegenschaften finanziert.

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Kommentare

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28.10.2024 08:04

Thomy

Das sind wertvolle Ansätze 👍

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28.10.2024 07:40

Sonnenliebe

Nachhaltigkeit und Sorge tragen zur Umwelt sind wichtig.

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