Kommunikation mit der Uni Basel und die Zukunft der Protestbewegung
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Uni-Besetzung
Basel-Stadt

Kommunikation mit der Uni Basel und die Zukunft der Protestbewegung

16.05.2024 18:18 - update 17.05.2024 06:20

Baseljetzt

Am Mittwochnachmittag wurde die Pro-Palästina-Besetzung an der Uni Basel aufgelöst. Baseljetzt untersuchte, wie die Kommunikation zwischen den Demonstrant:innen und der Universität verlaufen ist und wie sich die Lage einen Tag danach gestaltet.

Die Universität Basel signalisierte grundsätzliche Gesprächsbereitschaft und zeigte sich bereit, bestimmte Kompromisse zu erörtern und anzugehen. Allerdings präsentierte sich bei den Demonstrant:innen ein gegensätzliches Bild.

«Sie sind lediglich durch Dritte, Sprecher und Mediatoren, auf uns zugekommen. Zudem erfolgte ihre Kontaktaufnahme mit Drohungen gegen uns. Trotzdem haben wir ihnen angeboten, in einen Dialog mit uns in der Versammlung zu treten. Offensichtlich haben sie dieses Angebot jedoch nicht angenommen», heisst es von einem Demonstranten gegenüber Baseljetzt.

Die Universität bedauert, dass die Kommunikation mit den Demonstranten nicht zufriedenstellend zustande kam und hofft weiterhin auf einen konstruktiven Austausch, um gemeinsame Lösungen zu finden.

Friedensstiftung

Zu den Geschehnissen wurde ausserdem Laurent Götschel, Professor für Politikwissenschaft an der Universität Basel und Direktor der Schweizerischen Friedensstiftung, als externe Person hinzugezogen, die sich in diesem Fachgebiet auskennt und als Vermittler fungieren kann. Als Vermittler, der den Demonstranten wohlgesonnen ist. Götschel sei jedoch ausschliesslich als Repräsentant der Universität auf die Demonstranten zugekommen und nicht aus persönlichem Interesse heraus, heisst es seitens Unibas Students for Palestine.

Wie die Gesellschaft funktioniert

Baseljetzt hat sich mit Gesellschaftskritiker Marko Kovic unterhalten und ihn gefragt, wie er die momentane Situation einstuft. «Wir haben bereits von Universitätsleitungen vermittelt bekommen, dass sich Gedanken darüber gemacht wird, wie in Zukunft mit Universitäten kooperiert wird, welche in Kriegskonflikte verwickelt sind. Dies finde ich grundsätzlich gut und das hat einen positiven Aspekt auf die Proteste», so Kovic gegenüber Baseljetzt.

Darüber hinaus betont der Autor, dass in den vergangenen Jahren die Anzahl der Proteste gestiegen sei. Es sei momentan sehr vieles im Gange, weil aber auch so vieles auf dem Spiel stehe und die Welt gerade so zerbrechlich sei. Andererseits sei es heute auch deutlich einfacher, sich zu organisieren als früher. Durch die Erfindung des Internets können online innerhalb weniger Stunden mehrere Leute zusammenkommen und etwas bewirken. Dass diese Proteste stattfinden, kritisiert Kovac nicht, doch die Art und Weise gehe ihm schnell zu weit.

Wie sich die Entwicklung der Protestierenden in der ganzen Schweiz und auch in Basel entwickelt, wird sich im Verlauf der kommenden Tage zeigen. Es bleibt abzuwarten, wie die Beteiligten auf die jüngsten Ereignisse reagieren und ob es zu weiteren Dialogen oder Aktionen kommt. Die Dynamik und Richtung der Bewegung könnte sich weiterentwickeln, abhängig von den Reaktionen der Behörden, der Öffentlichkeit und der Demonstrant:innen selbst.

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Kommentare

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17.05.2024 04:10

PJPM

Schön, Studis, die in den meisten Fällen am Tropf von irgendjemand hängen, demonstrieren, anstatt zu studieren.
Macht ja auch viel Sinn.
Ach ja: Wer gegen Israel wettert (zu Recht), muss auch gegen die Hamas-Mörderbande wettern. Und Palästina wird nicht einen eigenen Staat bekommen, weil auf der Welt ein paar Studies Uniräume besetzen. Träumt weiter….

2 0
16.05.2024 19:05

XxX84

hätte schneller aufgelöst werden müssen..

3 0

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