KSBL-Kader sahnt ab: Landrat fordert mehr Transparenz
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Lohnerhöhung
Baselland

KSBL-Kader sahnt ab: Landrat fordert mehr Transparenz

16.11.2023 17:31 - update 20.11.2023 09:37

Ann Weber

Das Kader des Kantonsspitals Baselland dürfte sich gefreut haben: Es verdiente im Jahr 2022 gut 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Lohnerhöhungen sorgten im Landrat für eine Kontroverse.

«Ich bin erstaunt über die ungerechtfertigte Erhöhung dieser Entschädigung. Und das in einer Zeit, wo wir genau wissen, dass Menschen mit mittlerem und tiefem Einkommen sehr grosse Mühe haben, die Krankenkassenprämien zu bezahlen», sind die deutlichen Worte des SP-Landrats Roger Boerlin am Donnerstagmorgen zur Erhöhung der Kaderlöhne beim Kantonsspital Baselland (KSBL).

Sind sich Linke und Bürgerliche im Landrat sonst nicht oft einig, finden sie in der Sitzung am Donnerstag schnell einen Konsens: In der Kommunikation des Kantonsspitals sei vieles schief gelaufen, sagen Landrätinnen und Landräte von der SVP bis zu den Grünen. Unerklärlich sei, dass das KSBL die deutliche Lohnerhöhung für Verwaltungsrat und Geschäftsleitung nicht erklären wollte.

Der Verwaltungsrat verdiente mit 411’000 Franken im Jahr 2022 rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch die Geschäftsleitung erhielt mehr Geld als 2021. Statt 2,7 Millionen Franken verdiente sie drei Millionen Franken.

Jourdan begründet die Lohnanstiege

Der Baselbieter Gesundheitsdirektor Thomi Jourdan (EVP) stellte sich am Donnerstagvormittag der Kritik des Landrats und der Geschäftsprüfungskomission (GPK). Er erklärt, dass das KSBL-Kader aufgrund verschiedener Faktoren mehr verdient habe. Einerseits fielen im Jahr 2022 mehr Sitzungen an, was für mehr Arbeitsstunden sorgte.

Andererseits sei es wichtig, die Zahlen genauer zu betrachten, so Jourdan im Interview mit Telebasel/Baseljetzt:

Geschäftsbericht wird trotz Kritik durchgewunken

Trotz mehrfach geäusserter Bedenken bezüglich der Kommunikation des KSBL und fehlender Antworten von Thomi Jourdan bezüglich der Gründe für die vermehrten Sitzungen genehmigte der Landrat den KSBL-Geschäftsbericht ohne Gegenstimme.

Thomi Jourdan sieht diese Kritik als Ansporn, um die Kommunikation zu verbessern:

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