Es ist der zehnte Jahrestag des Verschwindens von 43 Studenten in Mexiko. In Basel wurde am Freitag für die Aufklärung über deren Schicksal demonstriert.

An einem tragischen Wochenende in der mexikanischen Stadt Iguala beschlagnahmten etwa 100 Studierende mehrere Busse, um zu einer Demonstration zu gelangen. Solche Aktionen waren in Mexiko keine Seltenheit und wurden meist toleriert. Doch dieses Mal gerieten sie in eine gezielte Attacke der Polizei. In jener Nacht kamen sechs Menschen ums Leben, und 43 Studierende verschwanden spurlos.

Korrupte Polizei und viele offene Fragen

Es bleibt weiterhin ungeklärt, was genau mit den jungen Männern geschah und warum korrupte Polizisten sie in der Stadt Iguala festnahmen. Mutmasslich wurden die Studenten einem Drogenkartell übergeben, das sie vermutlich tötete. Bisher konnten nur drei der Männer anhand verkohlter Knochenteile identifiziert werden.

Bis heute sind viele Fragen offen. Den amtierenden mexikanischen Präsidenten López Obrador werfen die Hinterbliebenen vor, nicht genug zur Aufklärung des Verbrechens getan zu haben. Insbesondere kritisieren sie, dass er eine mögliche Verstrickung des Militärs nicht aufklären wolle. Die Armee soll die Ermittlungen zudem stark behindert haben, indem sie teilweise Informationen zurückgehalten habe.

An der Demonstration vom Freitagabend am Barfüsserplatz nahmen nur wenige Leute teil. In anderen Ländern hingegen kam es teilweise zu grösseren Protesten. In Mexiko selbst gingen Tausende auf die Strasse.