Kurzaufenthalt in Venedig kostet jetzt 5 Franken Eintritt
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Venedig-Ticket
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Kurzaufenthalt in Venedig kostet jetzt 5 Franken Eintritt

13.09.2023 15:02 - update 13.09.2023 17:32
Jessica Schön

Jessica Schön

Künftig zahlen Kurzbesucher:innen fünf Euro Eintritt, wenn sie die Lagunenstadt besuchen möchten. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit saftigen Bussen rechnen.

Gelten werde die Regelung ab dem nächsten Jahr für Tourist:innen, die nur wenige Stunden bleiben. Zunächst wolle man dieses Vorgehen nur an insgesamt 30 Tagen anwenden – dann nämlich, wenn besonders viel Betrieb herrscht.

Die genauen Termine legte der Gemeinderat bei seinem Beschluss am Dienstagabend zwar noch nicht fest; die Neuregelung könnte aber bereits im Februar, während des berühmten Karnevals von Venedig starten. Erwartet wird zudem, dass an Ostern und an Sommer-Wochenenden kassiert wird. Die Einnahmen sollen in den Erhalt der Kanäle, Strassen und Gebäude fliessen.

Tourismus in Venedig ist Fluch und Segen zugleich

Die jährlich über fünf Millionen Touristen spülen Venedig viel Geld in die Kassen, bereiten aber seit langer Zeit schon auch grosse Probleme. Die Altstadt hat inzwischen nicht einmal mehr 50’000 ständige Einwohnende. An manchen Tagen in der Hauptsaison sind mehr als doppelt so viele Tourist:innen zu Gast. In den engen Gassen ist dann kaum noch ein Durchkommen, insbesondere Kreuzfahrt-Touristen stehen in der Kritik.

Geplant ist, dass sich Tagesbesucher:innen übers Internet einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden müssen. Kontrolliert werden soll insbesondere am Bahnhof und an den Anlegestellen der Boote. Wer in der Altstadt ohne «Venedig-Ticket» erwischt wird, soll zwischen 50 und 300 Euro Strafe zahlen müssen. Für Übernachtungsgäste, die ohnehin Kurtaxe zahlen, sowie für Pendler gilt die Regelung nicht. Ausgenommen sind auch Kinder unter 14 Jahren.

Auch andere Stände von Massentourismus betroffen

Mit grosser Aufmerksamkeit dürften die Erfahrungen mit dem «Venedig-Ticket» auch in anderen Städten verfolgt werden, die über Massentourismus klagen – beispielsweise Barcelona oder Amsterdam. Einige andere internationale Top-Reiseziele haben bereits beschlossen, künftig ebenfalls eine Gebühr zu erheben. Auf der indonesischen Bali werden vom 1. Januar an bei der Einreise 10 US-Dollar fällig. Auch für Hawaii und Thailand gibt es Pläne. (sda/jes)

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13.09.2023 15:31

TomGrau

mindestens 20 wären angebracht plus ein Ende des Kreuzfahrttourismus

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