Lage in Blatten bleibt über Nacht ruhig
©Bild: Keystone
Bergsturz
Schweiz

Lage in Blatten bleibt über Nacht ruhig

20.05.2025 06:13

Baseljetzt

In der Nacht auf Dienstag ist die Lage im von einem Bergsturz bedrohten Walliser Dorf Blatten VS ruhig geblieben. Für die 300 evakuierten Einwohnerinnen und Einwohner geht das Bangen damit weiter.

In der Nacht sei es zu keinen grösseren Abbrüchen am Kleinen Nesthorn gekommen, sagte ein Sprecher des Regionalen Führungsstabs Lötschental am frühen Dienstagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Der letzte grössere Abbruch oberhalb von Blatten ereignete sich am frühen Montagabend. Ein Teil des Gipfels brach zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr in Stücken ab, wie der Sprecher am späten Abend zu Keystone-SDA sagte. Über den Abbruch hatten zuerst der «Walliser Bote» und das Schweizer Radio und Fernsehen berichtet.

Dabei lösten sich laut dem Sprecher vom Regionalen Führungsstab 150’000 bis 200’000 Kubikmeter Gestein. Um das erwartete Grossereignis habe es sich jedoch nicht gehandelt. Es werde erwartet, dass sich weitere Felsstücke lösen werden.

Bevölkerung wegen Bergsturzgefahr evakuiert

Zuletzt rechnete man mit einem bis drei Millionen Kubikmetern Absturzmaterial, sagte Alban Brigger, Ingenieur für Naturgefahren im Oberwallis, am Montagnachmittag. Es sei eine Frage von Stunden und nicht unbedingt von Tagen, dass es weitere Abbrüche geben werde. «Unser Ziel ist es, dass keine Personen zu Schaden kommen», sagte Brigger an einer Medienkonferenz.

Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, sagte vor den Medien: «Vor fünf Tagen hätte niemand gedacht, dass ein Berg, den wir seit Jahren bewundern und für unverrückbar hielten, sich bewegt.» Die Senkung am Kleinen Nesthorn habe sich seit letzter Woche rasch beschleunigt, die Risse seien sichtbar geworden, so der Gemeindepräsident.

Deshalb sei die Evakuierung des ganzen Dorfes angeordnet worden. Wann die 300 Menschen in ihre Häuser zurückkehren können, war ungewiss. «Wir hoffen, dass die Menschen so rasch wie möglich wieder zurückkehren können,» sagte Bellwald. (sda/mik)

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