«Legende werden»: Brauerei-Verband startet Kampagne für zukünftige Brauerlernende
©Symbolbild: Keystone
Lehrstellen
Basel-Stadt

«Legende werden»: Brauerei-Verband startet Kampagne für zukünftige Brauerlernende

12.01.2025 09:00 - update 12.01.2025 17:05
Larissa Bucher

Larissa Bucher

In der Braubranche herrscht Fachkräftemangel und viele Lehrstellen sind unbesetzt. Der Schweizer Brauerei-Verband hat nun eine Online-Kampagne lanciert, die den Job bekannter und attraktiver machen soll.

Nur 10 Lernende starten laut dem Schweizer Brauerei-Verband (SBV) jedes Jahr die Ausbildung als Brau- und Getränketechnolog:in EFZ mit Schwerpunkt Bier. Zurzeit sind noch 14 von 19 für das Jahr 2025 angebotenen Stellen unbesetzt. Das Hauptproblem: Viele Jugendliche und deren Eltern wissen nicht, dass es diese Lehre überhaupt gibt. Aus diesem Grund lanciert der Verband die Kampagne «Legende werden», welche auf den spannenden Job aufmerksam machen soll. Gemeinsam mit der Brauerei Feldschlösschen und Coop wurde eine Website sowie Werbung für Social Media gestaltet.

«Es ist klar das Ziel des Schweizer Brauerei-Verbandes, den Beruf der Bierbrauerin oder des Bierbrauers bekannter zu machen und so für den professionellen Wissenstransfer der jahrtausendealten Tradition des Bierbrauens zu sorgen», sagt Marcel Kreber, SBV-Direktor. Ein wichtiger Punkt dabei sei auch die Exklusivität der Lehre. Demnach haben jährlich nur wenige Jugendliche die Möglichkeit, diese Ausbildung zu absolvieren und damit «Legenden zu werden».

Zu wenig Bewerbungen bei Ueli Bier

Auch in Basel zeigt sich der Fachkräftemangel in der Braubranche, sagt Adrian Baumgartner, Geschäftsführer der Brauerei Fischerstube. «Wir erhalten fast keine Blindbewerbungen mehr. Wenn wir die Stellen nicht aktiv bewerben, kommt bei uns auch nichts rein.» Das sei schade, denn mit einer abgeschlossenen Lehre in der Braubranche ständen einem viele Türen offen. «Der Job hat ein schlechtes Image, denn viele hinterfragen, wo man mit einer abgeschlossenen Ausbildung überhaupt einen Job findet», erklärt Baumgartner. «Was sie häufig nicht sehen, ist, dass man nicht ‘nur’ Bierbrauer:in, sondern auch Getränketechniker:in oder Lebensmitteltechniker:in werden kann. Dazu kommt, dass man gut aufgestellt ist für einen Job in der Pharmabranche.» Natürlich sei es besonders erfreulich, wenn Lernende nach dem Abschluss in einer Brauerei arbeiten – dies sei jedoch kein Muss. Genau das macht die Ausbildung laut Baumgartner so spannend und attraktiv.

Die Brauerei Fischerstube hat zurzeit eine offene Lehrstelle ab August 2025. «Wir sind gespannt, was die neue Kampagne bringt und hoffen natürlich, dass dadurch mehr auf unseren super Beruf aufmerksam gemacht werden kann.»

Unser Bier blickt positiv in die Zukunft

Etwas anders sieht die Situation bei Unser Bier aus. Zwar sei der nationale Fachkräftemangel offensichtlich, in der hauseigenen Brauerei spürt man die Auswirkungen jedoch noch nicht, sagt Luzius Bosshard. «Unsere letzten zwei Lehrlinge waren super und momentan sieht es danach aus, als könnten wir unsere Lehrstelle ab Sommer 2025 gut besetzten.»

Trotzdem sei die Kampagne des SBV sehr wichtig für die Braubranche. «Wir können uns damit noch mehr bemerkbar machen und den Leuten zeigen, wie toll unser Beruf und die Ausbildung dazu ist.» Denn es sei schwierig in der heutigen Zeit junge Menschen zu finden, die Freude an Bier haben. «Ohne diese Freude macht es keinen Sinn», so Bosshard. «Man merkt bereits in der Schnupperlehre, ob jemand wirklich interessiert am Handwerk ist und die richtige Motivation mitbringt.» So müsse man den Prozess mit viel Empathie angehen, um die richtigen Leute zu finden. Bei Unser Bier habe das in den letzten Jahren, und voraussichtlich auch im 2025, gut funktioniert.

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Kommentare

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13.01.2025 09:40

Sonnenliebe

Braubude Basel hat feines Bier 🙂

2 0
12.01.2025 13:43

Thomy

👍Prost

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