Leila Ladari: «Für mich gibt es grundsätzlich keine Tabus beim Humor»
Michael Kempf
Seit rund fünf Jahren ist die 34-jährige Baselbieterin als Comedian in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Mit «Leila’s Fix» moderiert sie nun ihre eigene Comedyshow auf SRF.
Ihren ersten Stand-up-Auftritt hatte Leila Ladari 2019 in London. Nach ihrer KV-Lehre absolvierte die Baselbieterin noch eine Schauspielausbildung, bevor sie nach London zog. Nach ersten Stand-Up Auftritten kehrte sie während der Corona-Pandemie in die Schweiz zurück. «Am Anfang hatte ich einige Auftritte in der Schweiz, viele davon aber auf Englisch», sagt Ladari gegenüber Baseljetzt. «Als ich dann ein Video auf Deutsch gemacht und auf Instagram hochgeladen habe, bekam ich auch Anfragen aus Deutschland.»
In Deutschland konnte sie so in verschiedenen Formaten wie «Night Wash» oder «Comedy Clash» auftreten. «Nach all den Fernsehauftritten ging es dann in der Schweiz richtig los.» Seither ist Ladari sowohl auf den Stand-up-Bühnen in Deutschland als auch in der Schweiz unterwegs. Seit Mitte 2024 moderiert sie auch ihre eigene Comedyshow auf SRF mit dem Titel «Leila’s Fix».
Humor als Heilmittel
Die Baselbieterin mit österreichisch-tunesischen Wurzeln beschäftigt sich in ihrer ersten Folge gleich mit dem Thema Zensur versus Meinungsfreiheit. Dabei rechnet sie sowohl mit dem konservativen «Man darf nichts mehr sagen»-Lager als auch mit dem überkorrekten progressiven Lager ab. «Ich würde sagen, ich trage auch beide Seiten in mir und deshalb war es mir wichtig, dass man sich über beide Haltungen überspitzt lustig machen kann.»
Für Ladari gibt es grundsätzlich keine Tabuthemen, wenn es um Humor geht. Es komme immer darauf an, wie man es rüberbringe. «Ich persönlich würde mich zum Beispiel nicht über jemanden lustig machen, der traumatische Erfahrungen gemacht hat», sagt Ladari. «Aber wenn ich sagen würde, über körperliche Gewalt darf man keine Witze machen, dann nehme ich den Betroffenen das Recht, über ihre Erlebnisse Witze zu machen.» Also sozusagen Humor als Heilmittel.
Selbstironie
Wichtig ist Leila Ladari auch, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Das zeigt sich zum Beispiel schon in der zweiten Sendung, in der sich Leila Ladari die Frage stellt, ob sich das Kinderkriegen noch lohnt, obwohl sie hochschwanger ist. «Als wir die Themen festgelegt haben, wussten wir nicht, dass ich dann schon schwanger bin. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht», lacht Ladari. Sie habe sich dann aber entschieden, das in die Sendung einzubauen.
Die zweite Sendung von «Leila’s Fix» über das Thema «Kinderkriegen lohnt sich nicht» mit einer hochschwangeren Moderatorin:
Aktuell sind vier Folgen von «Leila’s Fix» abgedreht und können auf Youtube oder direkt auf SRF gestreamt werden. Ob es weitere Folgen geben wird, ist noch offen. «Ideen für weitere Folgen hätte ich genug. Mal sehen, wie es weitergeht, sonst muss ich die Sendung bei mir zu Hause in Eigenregie drehen», scherzt Ladari.
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pserratore
👍👍🥳
Stephanie_BS
habe mich noch nie für eine tv sendung oder so fremdgeschämt.. aber dann habe ich Leila’s Fix gesehen… noch ein besserer grund mehr zur abschaffung der billag gebühren. der nicht-humor dieser frau sollte im strafgesetzbuch verankert werden weils so schlecht ist. ausserdem hat sie null ausstrahlung und sieht aus wie ein wannabe influencer. das passiert wohl mit den jungen wenn sie keine lust haben zu arbeiten und youtuber werden wollen.
spalen
oh, da hat aber jemand seine schlechte laune mal so richtig ausgeworfen, und dies dann auch gleich gegen diverse ziele: comedy, leila, influencer und sogar die längst nicht mehr existierenden billag, bekommen eine abreibung.
in so einem falle von überbordendem hass auf alles würde ich als sofort-hilfe einen kaffee und ein snickers empfehlen, was, so hört man, abnorme zustände wieder ausbügeln könne. in jedem fall aber wünsche ich ruhige nerven!