Keine Sekunde wird verschwendet: Am Donnerstagnachmittag im Trainingslager angekommen, steht der FCB am Abend bereits das erste Mal auf dem Platz. Neun Tage lang arbeitet Ludovic Magnin – teils mit humorvollen Methoden – mit den Spielern in Österreich.

Schruns ist ein typisches Bergdorf in Vorarlberg. In der 4’000-Einwohner-Gemeinde bestreitet der FC Basel zum ersten Mal die Vorbereitung für die kommende Saison. Das Wetter sollte in diesen insgesamt zehn Tagen mitspielen. Doch als der Mannschaftsbus am Donnerstag im Spielerhotel ankam, brachte der FCB Regen mit.

Das Bergdorf Schruns, die Blaskapelle und die Ankunft des FCB:

Es ist eine willkommene Abkühlung, denn nur drei Stunden nach ihrer Ankunft werden die Spieler bereits das erste Mal auf dem Trainingsplatz gefordert. Der neue FCB-Trainer Ludovic Magnin will keine Zeit verschwenden. Anstatt nach der Anreise mit einem lockeren Training zu starten, ist der FCB schon voll bei der Sache.

Magnin überrascht die Spieler

Dabei stechen drei Spieler hervor, die zaubern. Philip Otele tunnelt seinen Gegenspieler, Xherdan Shaqiri bereitet ein Tor mit der Hacke vor und Kaio Eduardo lässt seinen Gegenspieler sehenswert stehen (alle drei Aktionen im nachfolgenden Video). Auch sonst überzeugt der erst 20-jährige Offensivspieler. Aufgrund einer fehlenden Arbeitserlaubnis für die Schweiz war der Brasilianer das letzte Halbjahr an Vaduz ausgeliehen.

Otele, Shaqiri und Eduardo zaubern im ersten Training:

Auch Magnin gibt zu, dass es am Anreisetag normalerweise eher ruhiger zugeht. «Aber man muss die Spieler immer wieder überraschen. Sie sind momentan sehr gut drauf. Dann dürfen sie auch nicht gebremst werden. Nach den Ferien haben sie richtig Lust auf Fussball», erklärt Magnin die hohe Intensität im ersten Training.

Mit den Bedingungen ist der neue FCB-Trainer restlos zufrieden. Die Plätze seien super und das Hotel hervorragend. «Da kann ich mich bei der Clubführung nur bedanken. Sie macht alles möglich, damit wir optimal arbeiten können», so Magnin weiter.

«Humor wird immer ein Teil meiner Methode sein, um Erfolg zu haben»

Magnin will vor allem das Pressing automatisieren. Nach einem Ballgewinn soll zudem möglichst schnell vertikal gespielt und der Abschluss gesucht werden. Der neue Trainer will die Zeit im Trainingslager aber auch nutzen, um die Spieler besser kennenzulernen. Einige kennt er schon länger, dennoch sei es wichtig, dass er mit allen Spielern unter vier Augen reden kann. «Das ist wichtig, um sich kennenzulernen. Und auf dem Platz versuche ich, mit den Spielern in ihrer Muttersprache zu sprechen» so Magnin. «Der Smalltalk zwischen und während der Übungen ist extrem wichtig.»

Bei aller Ernsthaftigkeit darf der Humor im Training von Magnin aber nicht zu kurz kommen. So gibt es zwischendurch immer wieder einen Spruch, und am Ende des ersten Trainings muss die Verlierermannschaft die Gewinner Huckepack nehmen (im nachfolgenden Video). «Verlieren muss wehtun», begründet Magnin diese lustige Strafe. «Wenn man gewinnt, wird man belohnt. Das hat die Mannschaft letzte Saison kennengelernt. Und wenn man verliert, wird man bestraft, so ist das Leben.» Dabei sei ihm der Humor aber sehr wichtig. «Das wird immer ein Teil meiner Methode sein, um Erfolg zu haben.»

Huckepack-Sprint als Strafe:

Die Tage im Trainingslager sind durchgetaktet. Teilweise absolvieren die Spieler sogar drei Trainingseinheiten an einem Tag. Aber es soll auch Zeit für Teambuilding geben, verspricht Magnin. «Die Mannschaft wird sicher einen Abend freibekommen. Denn dann hat auch der Staff einen freien Abend», fügt Magnin lachend hinzu.

Wenn die Spieler gut mitziehen und die Qualität stimmt, wie es im ersten Training der Fall war, könnte sich das strenge Programm noch ein wenig verändern, macht Magnin den Spielern Hoffnung: «Wer mich kennt, weiss, dass dann vielleicht die eine oder andere Belohnung kommen wird.»