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«Man riecht den Diesel noch»: Kajak-Fahrer leiden unter Verschmutzung des Rheins

12.11.2025 06:00 - update 12.11.2025 17:47
David Frische

David Frische

Das geplante Kajak-Weltcuprennen in Huningue geht den Bach runter. Grund ist die Verschmutzung des Rheins durch Treibstoff. Die Athlet:innen trifft die Absage schwer. Auch das Training ist erheblich beeinträchtigt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen eines Dieselunfalls aus einem Basler Kreuzfahrtschiff ist der Rhein stark verschmutzt
  • Athlet:innen wie Europameister Jan Rohrer und Weltmeisterin Alena Marx leiden unter Trainingsausfällen
  • Das Training wird vorübergehend ins französische Épinal verlegt – doch ohne Wildwasserbedingungen bleibt die Vorbereitung für die Schweizer Kajak-Elite eingeschränkt

Kein Training im Parc des Eaux Vives in Huningue. Zu verschmutzt ist das Wasser nach wie vor, nachdem am 1. November aus einem Kreuzfahrtschiff in Basel Diesel-Treibstoff in den Rhein ausgelaufen war. Und auch der geplante Wettkampf von diesem Wochenende im Wildwasserpark fällt wegen der Treibstoff-Verschmutzung ins Wasser.

Treibstoffgestank am Eingang des Wildwasserparks

Von der Absage betroffen sind auch die beiden Schweizer Aushängeschilder im Kajaksport: der Basler Jan Rohrer, Europameister, und die Bernerin Alena Marx, frisch gekrönte Weltmeisterin. «Aktuell riecht man es noch, wenn man nebendran steht», so Rohrer gegenüber Baseljetzt. «Und das ganze zwei Wochen danach.» In den Algen seien inzwischen Öl- und Dieselrückstände nachgewiesen worden. Mittels Barrieren versuchen die Behörden, die Verschmutzung einzudämmen. Eine spezialisierte Firma soll die Rückstände in den kommenden Tagen abtransportieren.

Besonders am Eingang des Wildwasserkanals stinkt es noch nach Treibstoff. Das Treibgut ist verschmutzt. Bevor dieses nicht abtransportiert wurde, kann der Kanal nicht wieder öffnen.

Headcoach: «Zu gefährlich für uns Athleten»

«Alles ging sehr schnell», erinnert sich der Headcoach Slalom und Kayak Cross Swiss Canoe, Pierre Labarelle, an die vergangenen Tage. «Die Verschmutzung kam. Sie reagierten ein bisschen spät und konnten die Strecke nicht schliessen. Dann lief das Öl hindurch.» Ein paar Tage später habe die Stadt Huningue dann entschieden, die Strecke zu schliessen. «Weil es zu gefährlich für uns Athleten ist», so Labarelle.

So kam es also auch zur Absage des Rennens in Huningue. Das dafür vorgesehene Trainingslager kann andernorts aber trotzdem durchgeführt werden, im rund zwei Stunden entfernten Épinal. Die Absage ist für Rohrer eine grosse Enttäuschung:

Kajak-Athleten auf Wildwasser angewiesen

Das Trainingslager kann zwar an einem anderen Ort abgehalten werden. Trotzdem leidet das Training unter der Verschmutzung. Bis zum Start des Trainingslagers in Épinal haben die Athlet:innen keine Alternative. Headcoach Labarelle: «Das Problem ist, wir haben keine andere Lösung. Die Athleten müssen auf den Rhein gehen. Das ist nicht ideal, weil es nur flach ist. Hier in dem Kanal ist es Wildwasser, und das ist das, was wir brauchen». Da man noch am Anfang der Saison stehe, könne man noch physisches Training machen, das komme dem Team etwas entgegen. «Aber hoffentlich dauert es nicht zu lange», so Labarelle.

Bis die Verschmutzung beseitigt ist, muss Jan Rohrer noch auf dem flachen Wasser trainieren, bevor es dann in Épinal – und irgendwann auch wieder in Huningue – wieder mit dem Kajak aufs Wildwasser geht.

Mitarbeit: Kasimir Heeb

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Kommentare

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12.11.2025 08:08

Thomy

Pech und schade

1 1
12.11.2025 06:50

TomGrau

wurden die verursacher entsprechend haftbar gemacht samt allen Konsequenzen?

2 2
14.11.2025 17:42

TomGrau

was muss mit einem eigentlich nicht stimmen, um hier den Daumen nach unten zu geben?

1 0

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