Manuel Gagneux: «Ich darf professionell Menschen anschreien»
Deborah Rullo
Der Basler Manuel Gagneux wird als derzeit grösster Schweizer Rockstar gehandelt. Olivier Joliat und Matthias Willi haben über seine Band Zeal & Ardor den Dokfilm «Play with the Devil» gedreht.
Mit ihrer Mischung aus Black Metal und Delta-Blues hat Zeal & Ardor die Metal-Welt im Sturm erobert. Die märchenhafte Entstehungsgeschichte von Zeal & Ardor ist ab Donnerstag in einem Dokfilm in den Kinos zu sehen. Fünf Jahre lang begleiteten Olivier Joliat und Matthias Willi die Band, entstanden ist der Dokumentarfilm «Play with the Devil – Becoming Zeal & Ardor».
Das musikalische Spiel mit dem Teufel ist eine Mischung aus düsterem Black Metal und Sklavenliedern der afroamerikanischen Bevölkerung. Mit diesem Mix hat der Basler Manuel Gagneux etwas Aussergewöhnliches vollbracht: «Beide Musikrichtungen haben etwas Erlösendes und Schönes an sich. Deshalb passen sie meiner Meinung nach sehr gut zusammen», sagte der Musiker im Telebasel Talk.
Der Tweet, der alles veränderte
Vor rund sieben Jahre brachte ein Tweet der amerikanischen Musikjournalistin Kim Kelly den Erfolg von Zeal & Ardor ins Rollen.
Zeal & Ardor combines African American spirituals and black metal. Seriously, just go listen https://t.co/v34hEjVx7K pic.twitter.com/Js5Mmavrac
— Kim Kelly (@GrimKim) June 3, 2016
Dieser Tweet katapultierte Zeal & Ardor von der kleinen Basler Bühne auf die grössten Bühnen weltweit. Dieser Erfolg kam für Gagneux unerwartet. «Es war mir damals nicht bewusst, was das alles bedeutet. Ich habe mich einfach darüber gefreut, dass sich jemand meine Musik anhört. Mittlerweile kann ich von meiner Musik leben, ich toure mit meinen Freunden durch die Welt und darf professionell Menschen anschreien.»
Dreharbeiten mit Sinnkrise
Im Dok-Film wird auch die Sinnkrise der Band zum Thema gemacht. In diesen Momenten wollte Bandleader Manuel Gagneux die Filmcrew lieber nicht um sich haben. «Manu wollte in dieser Phase lieber wieder anonym sein und nicht mehr diese Leaderrolle besetzten. Für uns als Filmcrew war es ausgerechnet diese Zeit, als aus unserem Kurzfilm ein Dok-Film wurde. Wir erhielten die ersten Fördergelder und fanden mit Frank Matter einen Produzenten, der das Projekt stark weiterentwickelte. Wir wollten richtig loslegen, aber eben Manu war sich nicht mehr sicher», erzählt Regisseur Olivier Joliat im Talk.
In dieser schwierigen Zeit seien die zwei bis drei Jahre, die sie zuvor bereits gedreht hatten, besonders wichtig gewesen. Sie konnten so einen Weg finden, zusammen weiterzumachen und die Geschichte der Band zu Ende zu erzählen.
Der Dokumentarfilm «Play with the Devil – Becoming Zeal & Ardor» ist ab dem 16. März in den Basler Kinos zu sehen. Wie es dann mit dem Märchen Zeal & Ardor weitergeht, wird sich zeigen.
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