Mehrere Provenienzforschungs-Projekte in Basler Museen bewilligt
©Bild: Keystone
Präsidialdepartement
Basel-Stadt

Mehrere Provenienzforschungs-Projekte in Basler Museen bewilligt

21.12.2023 12:01

Baseljetzt

Das Präsidialdepartement hat nach einer Ausschreibung mehrere Projekte zur Provenienzforschung in den fünf kantonalen Museen gutgeheissen. Es hat total rund 2,3 Millionen Franken für diese Projekte gesprochen.

Das Geld soll bis bis ins Jahr 2026 reichen. Das PD hat somit rund die Hälfte der vom Parlament bereitgestellten Mittel vergeben, wie es am Donnerstag mitteilte.

Die Verteilung dieser Gelder ist nun bekannt. Im Kunstmuseum werden etwa Lücken zur Herkunftsgeschichte von Werken, die zwischen 1933 und 2022 erworben wurden, einzeln erforscht. Für diese Recherchen hat der Kanton fast 61’000 Franken gesprochen. Mit weiteren 142’000 Franken wird das Kunstmuseum Archivbestände und Korrespondenzen ehemaliger Direktionen erschliessen und digitalisieren.

Zudem erforscht das Museumsteam im Kupferstichkabinett Druckgrafiken mit Eingangsjahr 1943 bis 1945. Dafür wurden 136’000 Franken bewilligt. Ferner ist eine wissenschaftliche Publikation wesentlicher Falldossiers für knapp 49’000 Franken geplant.

Das Antikenmuseum erforscht die Herkunft jener Werke, die zwischen 1970 und 2012 in die klassische Abteilung eingegangen sind. Dies wird vom Kanton mit insgesamt 250’000 Franken mitfinanziert.

Das Historische Museum will sich analog zur laufenden Generalinventur bis 2025 einen provenienzhistorischen Überblick über die 300’000 Objekte seiner Sammlung verschaffen. Dafür hat der Kanton 220’000 Franken zur Verfügung gestellt. Mit weiteren 56’000 Franken soll die Musikinstrumente-Sammlung untersucht werden.

«Brennpunkte» aus kolonialem Kontext

Das Naturhistorische Museum hat es sich gemässs Mitteilung zum Ziel gesetzt, die Herkunftsgeschichte aller menschlichen Überreste aus kolonialem Kontext aufzuarbeiten. Dafür wurden 585’000 Franken gesprochen.

Auch das Museum der Kulturen will einen Überblick zur Herkunft seiner über 340’000 Objekte erarbeiten. Dafür wurden 378’000 Franken bewilligt. Zudem überprüft das Museum gezielt «anhand von bereits identifizierten Brennpunkten» seine Bestände auf problematische Erwerbungen während der Kolonialzeit. Dazu zählen etwa Bestände aus Französisch-Polynesien, Sri Lanka, Philippinen, Äthiopien, dem ehemaligen Belgisch-Kongo sowie mehrere Sammlungen aus Lateinamerika. Dieses Programm wird mit 402’000 Franken gefördert. Mit weiteren knapp 41’000 Franken werden menschliche Überreste aus kolonialem Kontext untersucht.

Als erster Kanton hat Basel-Stadt seine kantonalen Museen verpflichtet, die Herkunft ihrer Sammlungsbeständen zu durchleuchten. So will es das Museumsgesetz. Nach dem Grossratsbeschluss vom Mai 2023 stehen den Museen für die Jahre 2023 bis 2026 jährlich eine Million Franken für die Provenienzforschung zur Verfügung. Bei manchen dieser Recherchen beteiligt sich auch das Bundesamt für Kultur. (sda/mei)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.