Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase der Saison. Wohin führt der Weg des FCB? Vom Abstieg bis Europa ist alles möglich. Der Druck sei deshalb nicht grösser geworden. Und: Celestini-Verlängerung wird wohl bald bekannt gegeben.

Erst das Ausscheiden im Schweizer Cup, dann die Heimniederlage gegen Lausanne-Sport. Die kapitale englische Woche musste der FCB in den vergangenen Tagen verdauen. «Vor allem zu Beginn der Woche war es schwierig, weil wir uns das anders vorgestellt haben. Die Enttäuschung war sehr gross», erklärte FCB-Trainer Fabio Celestini am Freitag an der Medienkonferenz vor dem schweren Auswärtsspiel auf dem Berner Kunstrasen.

Celestini streute im Training keine zusätzlichen spielerischen Übungen ein, um die Lockerheit zurückzubringen. Die Spieler seien diesem Druck schon lange ausgesetzt und wüssten damit umzugehen. Zudem sei er ein Trainer, der im Training generell viel spielen lasse. «Nur in einer Spielform können die Spieler verstehen, was ich genau will», sagt der 48-Jährige. Ihm geht es derzeit vor allem darum, dass die Spieler nicht abwartend, sondern proaktiv agieren. Das will er der Mannschaft im Training einimpfen.

«Auch David hätte das so unterschrieben»

Nach der grossen Enttäuschung zu Beginn der Woche hätten die Spieler aber sehr gut trainiert. Celestini spricht von «Positivität» und einer «guten Stimmung» im Training. Letztlich hätten die beiden Niederlagen nichts an der Ausgangslage geändert. Das Ausscheiden im Schweizer Cup sei natürlich nicht mehr zu ändern und deshalb sehr ärgerlich. In der Meisterschaft sei aber noch etwas möglich. «Wir sind immer noch in der gleichen Situation. Wir müssen weiterkämpfen. Es ist noch immer möglich, das Unglaubliche zu schaffen», so Celestini.

Damit meint er die Qualifikation für die so genannte Championship Group. Sechs Punkte trennen den FCB von diesem wichtigen sechsten Platz. Obwohl man sich nun in einer entscheidenden Phase der Saison befinde, sei der Druck nicht grösser geworden, sagt Celestini: «Meiner Meinung nach nicht. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir waren. Wir sind jetzt in einer viel besseren Position als am 1. November.»

Nach den guten Leistungen in diesem Jahr sei die Begeisterung zurückgekehrt. Deshalb sei die Enttäuschung über die vergangene Woche bei den Fans und im Verein auch sehr gross gewesen. «Wir dachten, dass wir nun in den Halbfinal einziehen und nur noch drei Punkte hinter dem sechsten Platz sein werden. Aber der Fussball hat uns gezeigt, dass uns noch etwas fehlt», so Celestini weiter.

Vertragsverlängerung auf der Zielgeraden

Dass der FCB noch um den sechsten Platz kämpfen kann, bestätigt die positive Entwicklung der Mannschaft. «Im November hätte das hier niemand geglaubt», so Celestini. Nicht jetzt, sondern damals sei es die schwierigste Situation der Saison gewesen. «Wir standen damals schon mit anderthalb Beinen in der Challenge League. Wenn uns im November jemand gesagt hätte, dass wir heute so dastehen, hätten wir das alle unterschrieben. Auch David Degen.» Dies bezieht sich nur auf die Meisterschaft und nicht auf den Cup.

Dennoch bleibt die Situation schwierig. Nur zwei Punkte trennen den FCB vom Barrage-Platz. «Wir haben noch sieben Spiele und können den sechsten Platz noch erreichen. Aber ich habe auch immer betont, dass wir nach hinten schauen müssen. Das ist unsere Realität», warnt Celestini.

Apropos Unterschreiben: In dieser Realität hat der FCB-Trainer immer noch keinen gültigen Vertrag über diese Saison hinaus. Aber man sei auf der Zielgeraden, versichert Celestini abschliessend: «Wir sind absolut auf der gleichen Ebene und uns in allem einig. Wir werden schon bald Neuigkeiten präsentieren können!» Zumindest in diesem Punkt dürfte also bald Klarheit herrschen. Die Antwort auf die Frage, in welche Richtung der sportliche Weg geht, wird wohl noch länger offen bleiben.