Museum der Kulturen beleuchtet die Schöpfer der Objekte
©Bild: Museum der Kulturen/Omar Lemke
Sonderausstellung
Kultur

Museum der Kulturen beleuchtet die Schöpfer der Objekte

10.04.2025 15:05

Baseljetzt

Wer hat die Objekte geschaffen, die sich in der Sammlung des Museums der Kulturen befinden? In der Sonderausstellung «Schöpfer*innen» legt das Museum den Fokus auf die Handwerkerinnen und Künstler welche die Masken, Bilder, Federschmuckstücke und dergleichen mehr hergestellt haben.

Eines der prächtigsten Ausstellungsstücke ist ein Federcape aus dem 16. oder 17. Jahrhundert der indigenen Gruppe der Tupinambá in Brasilien. Davon existieren weltweit noch elf Exemplare.

2023 besuchte die brasilianische Aktivistin, Wissenschaftlerin und Künstlerin Glicéria Tupinambá das Museum, um den Federcape zu analysieren und sich mit der Technik seiner Herstellung vertraut zu machen. Ihre Untersuchungen flossen in einen neuen Umhang ein, den sie 2024 im brasilianischen Pavillon an der Kunstbiennale in Venedig präsentierte.

Das ist nicht das einzige Beispiel, bei dem das Museum Pate steht für Menschen aus den Ursprungsländern oder -gegenden, die sich anhand von Sammlungsobjekten mit der Tradition der eigenen Handwerkskunst befassen. Auch die Kolumbianerin Dora Kuiru habe aufgrund von Vorbildern aus dem Museum Federschmuck hergestellt, der für ihre Familie charakteristisch sei, wie Ausstellungskurator Alexander Brust am Donnerstag an einer Medienführung sagte.

Geprägt von Geschäftssinn

Der Ausstellungsparcours führt durch zahlreiche Länder vor allem der südlichen Hemisphäre, aus denen die Sammlungsobjekte stammen. Während sich die Missionare im 19. Jahrhundert bei ihrer Sammelleidenschaft noch wenig um die Urheberschaft kümmerten, wurden spätere Ankäufe oder Schenkungen besser dokumentiert.

Zum Teil kamen auch Auftragsarbeiten ins Museum, wie zum Beispiel Hocker aus Kamerun. Oder es sind Teppiche und Bilder unter anderem aus Mexiko oder Papua Neuguinea, deren Herstellerinnen und Hersteller sich mit der Zeit als Künstlerinnen und Künstler zu verstehen begannen und ihre Werke zum Teil signierten.

Die sehenswerte und lehrreiche Ausstellung «Schöpfer*innen» präsentiert neben den Sammlungsobjekten auch Foto- und Filmdokumentationen über die Schöpferinnen und Schöpfer der Objekte und zum Herstellungsprozess.

Die Ausstellung «Schöpfer*innen» im Museum der Kulturen Basel ist bis 25. Januar 2026 zu sehen. (sda/jwe)

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Kommentare

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15.04.2025 17:09

Thomy

👍

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10.04.2025 16:52

Sonnenliebe

Ein anderer Blickwinkel, sehr interessant.

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