Marschübungen
Basel-Stadt

Nach Pfefferspray-Attacke: Guggen klagen über zunehmende Zwischenfälle

23.01.2024 18:31 - update 24.01.2024 08:01
Jessica Schön

Jessica Schön

Der Pfefferspray-Vorfall in den Langen Erlen schlug am Montag hohe Wellen. Wir wollten von anderen Guggen wissen: decken sich ihre Erlebnisse mit den Schilderungen der Horburgschlurbis?

Vergangene Woche war es soweit: verschiedenste Guggen waren am Sonntag während ihrer Marschübungen in den Langen Erlen unterwegs. So auch die Horburgschlurbis. Die Vorgänge während der Proben dürften ihrer Fasnachts-Vorfreude allerdings einen Dämpfer verpasst haben: Via Facebook berichtete die Gugge, dass ihre Mitglieder durch Velofahrer:innen vorsätzlich gerammt worden seien. Ein Jogger habe gar Pfefferspray gegen sie verwendet. Der Vorfall habe sich im Vortrab der Gugge ereignet. Dieser schliesst bei den Horburgschlurbis auch Kinder ein.

Kommentare im Facebook-Feed unter dem Post suggerieren: Vorfälle wie diese häufen sich. Die Horburgschlurbis äusserten gegenüber Baseljetzt gar den Wunsch nach Polizeipatrouillen und einem Fahrradverbot während ihrer Marschübungen. Baseljetzt hat sich nun auch bei den anderen Guggen umgehört: Decken sich die Erfahrungen mit denjenigen, welche die Horburgschlurbis am Sonntag gemacht haben?

Marschübungen und Velofahrer – ein Reizthema?

Tatsächlich sind die Aussagen der verschiedenen Guggen zu diesem Thema durchwachsen: Während einige davon berichten, kaum mit Velofahrer:innen aneinanderzugeraten, sprechen andere von einer angespannten Situation: «Auch wir hatten Vorfälle. Beispielsweise ist es schon vorgekommen, dass Instrumente von vorbeifahrenden Velofahrer:innen gestreift wurden, während sie in Gebrauch waren», so Jasmin Anderegg, Obfrau der Sonate-Schlyffer.

Emanuel Malsbender, Vater zweier Mitglieder der Gugge-Mysli Jung Garde, spricht im Zusammenhang mit den Marschübungen in den Langen Erlen von einem «Reizthema»: «Es ist jedes Jahr das Gleiche. Darum überrascht es mich nicht, dass sich die Situation jetzt so zugespitzt hat.» Besonders, wenn Kinder dabei seien, gestalte es sich nicht immer leicht, rasch Platz zu machen. «In solchen Momenten wäre mehr Verständnis von Seiten gewisser Velofahrer:innen wünschenswert.»

Die Grachsymphoniker machen demgegenüber andere Erfahrungen. Laut ihrem Obmann Michel Kohler liegt das am hohen Stellenwert, den das harmonische Nebeneinander von Gugge, Velofahrer:innen sowie anderen Sportreiben während der Marschübungen bei ihnen hat: «Unser Major legt grossen Wert darauf, die Gugge vorausschauend zu koordinieren. Dieses aufeinander Abstimmen halte ich für wichtig». Schliesslich, so Kohler, gehe es auch darum, die Freude an der Musik zu vermitteln.  

Gegenseitiges Verständnis wichtig

Colin Lukas, Obmann des Verbandes Freyi Guggemuusige Basel bestätigt auf Anfrage, dass sich Zwischenfälle zwischen Guggen und Velofahrer:innen häufen. Grundsätzlich sei ein Durchkommen auf den engen Passagen schwierig, darum sei Verständnis auf beiden Seiten vonnöten.

Die Vorfälle hielten der Gesellschaft in gewisser Hinsicht den Spiegel vor, so Lukas: Die «Ich komme zuerst»-Mentalität sowie der Mangel an Respekt gegenüber anderen sehe er als Hauptgrund dafür an, warum solche Situationen entstehen.

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Kommentare

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23.01.2024 18:43

Marius

Also ich wäre als Fussgänger oder Velofahrer auch angepisst wenn ich alle 3 Minuten 1 Minute warten muss bis diese ewiglange langsamlaufende Schlange durch ist um weiterfahren zu können nur weil jede Gugge meint der ganze Weg gehört ihnen. Auch mal daran gedacht? Guggen haben kein Vorrecht oder sind was besseres. Es gehören immer zwei Parteien zu einem Zwist. Dieser Artikel ist unausgewogen.

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23.01.2024 21:05

snape

Es gibt aber einen normalen Veloweg neben der Strasse nach Riehen… wäre auch eine Lösung…

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