
Nach Rücktritt: Arnold Gjergjaj blickt auf seine Karriere zurück
Jeremy Goy
Mit 40 Jahren beendet Arnold Gjergjaj seine Profikarriere. Der Boxer, bekannt als «The Cobra», gibt diesen Entschluss in seinem Studio in Pratteln bekannt.
«Ich bin heute ein wenig emotional. Es war nicht einfach, diese Entscheidung nach 25 Jahren in diesem Sport zu treffen.» Mit diesen Worten beginnt Arnold Gjergjaj die Pressekonferenz. Am Mittwochvormittag sprach er und sein Team über die Höhen und Tiefen während seiner Karriere, die Beweggründe für den Rücktritt und über seine Zukunftspläne.
Gjergjajs Aufstieg im Profiboxen
Arnold Gjergjaj begann als Kind mit dem Ringen. Danach probierte er sich beim Kickboxen zu beweisen und landete schlussendlich beim Boxen. Das Profibox-Abenteuer von Gjergjaj begann dann am 29. August 2008 im Römertheater Augusta Raurica vor 800 Zuschauern. Nachdem er mehrere Schweizermeistertitel im Amateurboxen gewonnen hat, begann er seine Profi-Karriere im Boxclub Basel mit Unterstützung von Trainer und Manager Angelo Gallina.
Seine Kämpfe waren spannend, packend und von einer einzigartigen Dramatik geprägt. Während seinen Kämpfen wusste man nie, was als Nächstes geschehen wird und wann der entscheidende Schlag kommen wird. Insgesamt hat Gjergjaj 41 Kämpfe absolviert und 38 mal gewonnen. Für viele gilt er als einer der besten Schweizer Schwergewichtsboxer aller Zeiten.
Harte Rückschläge – Vom Zwerchfellbruch zur Herz-OP
«Es gab auch sehr harte Zeiten, als ich 2017 nach jahrelangen Untersuchungen erfahren habe, dass ich einen Zwerchfellbruch hatte.» Er habe sich daraufhin vorerst nicht operieren lassen und weitertrainiert. Aufgrund seiner Herzrhythmusstörung musste er aber zudem immer wieder seine Trainings unterbrechen, so Gjergjaj. 2018 hatte er dann einen operativen Eingriff am Herzen. Nachdem sich der Gesundheitszustand nicht verbessert hatte, musste er sich noch zwei weiteren Eingriffe am Herzen unterziehen. «Ich bin zusammengebrochen. Ich hatte keine Kraft mehr für nichts. Zum Glück waren meine Familie und Freunde für mich da.» Gemeinsam mit seinem Team konnte er sich dann Stück für Stück wieder aufbauen. «Ich bin für die Menschen dankbar, die für mich da waren. Ich bin so froh und glücklich, dass ich mein Team hatte.»
Gjergjajs Karrieren-Höhepunkte
Arnold Gjergjajs persönlich grösster Erfolg war der WBF-Weltmeistertitel gegen den Belgier Bilal Laggoune im September 2023. Auch der Kampf in London gegen David Haye würde er nicht mehr vergessen. «Auch wenn ich diesen Kampf verloren habe, war es aufgrund der medialen Präsenz und dem grossen Publikum definitiv ein Highlight meiner Karriere», so Gjergjaj.
Ein neues Kapitel für Familie und soziale Projekte
Arnold Gjergjaj hat sich auch in seinem Privatleben einen Namen gemacht. Diverse soziale Projekte liegen ihm sehr am Herzen. «Heute begleite ich Schulen in der Region Basel und unterstütze sie im Bereich Sport und Motivation.» Er werde nun weiterhin als Motivator und Trainer tätig sein. In Zukunft wolle er zudem mit Academia weiter zusammenarbeiten und junge Menschen aus schwierigen Verhältnissen auf ihrem Weg begleiten, erklärt Gjergjaj. Er möchte jetzt auch die Zeit mit seiner Ehefrau und mit seinen Kindern geniessen. Gjergjaj stellt aber klar: «Jemand der Sportler war, sollte nie mit Sport aufhören.» Er werde in der Freizeit weiterboxen. Mit diesen Worten verabschiedet sich Arnold Gjergjaj von der Profiboxerbühne und hinterlässt eine bemerkenswerte Karriere, die von Höhen und Tiefen geprägt war.
Mehr dazu
Feedback für die Redaktion
Hat dir dieser Artikel gefallen?
Kommentare
Dein Kommentar
Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise
Kommentare lesen?
Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.
Sonnenliebe
Ein interessanter Sportler mit einer grossartigen Karriere.
Tarantinoo
Het mol im Spar by de Redingstroos geschafft ka