
Neue Tram-Doppelspur in Binningen auf der Zielgeraden
Shahed Staub
Seit November 2023 rollt der Tramverkehr beim Schloss Binningen über ein provisorisches Gleis. Am Donnerstag wurde der letzte Gleisabschnitt für die neue Doppelspur einbetoniert.
Beim Spiesshöfli in Binningen wird die Infrastruktur für die BLT-Tramlinien 10 und 17 verbessert. Eine neue Doppelspur soll den bisher einspurigen, risikobehafteten Flaschenhals des öffentlichen Verkehrs entlasten. Am 21. Oktober werden die neuen Tramgleise in Betrieb genommen.
Gleise müssen bewässert werden
Zwei neue Gleise mit einer Länge von 500 Metern werden in Binningen bald in Betrieb genommen. Am Donnerstag wurde dafür der letzte Gleisabschnitt verlegt. Damit alles reibungslos verläuft, beginnt der Tag für die Bauarbeiter früh, nämlich bereits um 3 Uhr morgens. Die Gleise werden kontrolliert und justiert, bevor drei Stunden später die Betonierung beginnen kann. «Bis zum Mittag sollte diese abgeschlossen sein,» so Fabio Calicchio, Projektleiter Fahrbahn der BLT.
Es ist ein Kampf gegen die Zeit, genauer gesagt gegen die heisse Mittagssonne. Denn diese lässt die Gleise stark erhitzen. „Dadurch könnten sich die Gleise ausdehnen und den frischen Beton wieder aufreissen“, erklärt Calicchio weiter. Um dem entgegenzuwirken, wurde auf dem Gleismaterial eine Bewässerungsanlage installiert, die den Stahl abkühlt. So konnten am Donnerstag die letzten 54 Meter Gleis verlegt werden.
Umbau unter erschwerten Bedingungen
Rund 38 Millionen Franken betragen die Gesamtkosten des Projekts, der Kanton übernimmt dabei knapp 80 Prozent der Kosten. Sobald die Trams ab Ende Oktober über die Doppelspur fahren, soll auch die anliegende Kantonsstrasse erneuert werden. Ralf Wassmer, zuständiger Projektleiter des Kantons Baselland ist mit dem bisherigen Zeitplan zufrieden: «Bis anhin sind wir terminlich im Plan und auch technisch gab es keine unerwarteten Überraschungen, die uns gezwungen hätten, umzuplanen».
Herausforderungen beim Umbau gab es laut Wassmer dennoch: die engen örtlichen Verhältnisse rund um die Baustelle. So musste der Umbau während des laufenden Betriebs von Bahn- und Strassenverkehr stattfinden. Die Verkehrsumleitung hat jedoch bestens funktioniert. Da der Einbau der Bahngleise inmitten eines Wohnquartiers stattfand, musste auch darauf geachtet werden, die Lärmbelastung für die Anwohnenden so gering wie möglich zu halten.
Provisorium-Rückbau im Oktober
Wenn bis Ende September die letzten Gleisarbeiten abgeschlossen sind, muss eine dreiwöchige Tramsperre bis zur Inbetriebnahme am 21. Oktober eingehalten werden. In diesem Zeitraum wird das Provisorium, also die Weichen, um von der Doppelspur auf die vorübergehende Einzelspur zu gelangen, zurückgebaut. Ausserdem muss das neu verlegte Gleis an das bestehende angeschlossen werden – das sind pro Seite rund 60 Meter.
Ein Schienenersatzverkehr wird in dieser Zeit den Tramverkehr ersetzen. Dann aber steht der neuen Tram-Doppelspur nichts mehr im Weg: Die Agglomeration wird bestens mit der Stadt Basel verbunden sein.
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figtree5
Und die Tramlinie 11 soll 3 Sommer lang nicht mehr fahren, können die nicht in Schicht arbeiten plus auch am Samstag, man kann doch so lange keine Hauptachse einfach jeden Sommer stilllegen
Sonnenliebe
👍👍