Neuer Freiwilligendienst: «Elternbegleiter» sogen für Entlastung auf dem Kindernotfall
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Basel-Stadt

Neuer Freiwilligendienst: «Elternbegleiter» sogen für Entlastung auf dem Kindernotfall

07.02.2024 13:00 - update 07.02.2024 14:21
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Am Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) kümmern sich neu Elternbegleiter um alles, was Eltern während der Zeit im Kindernotfall belasten könnte. Der Dienst wird durch die Stiftung Pro UKBB organisiert.

Die neuen Elternbegleiter:innen können auf Fragen der Eltern eingehen, helfen bei der Orientierung im Spitalgebäude oder können je nach Situation auch eine wertvolle emotionale Stütze sein, heisst es in der Medienmitteilung des UKBB. Das Bedürfnis nach diesem Dienst sei im Laufe der Corona-Pandemie aufgekommen.

Nach einer ersten Testphase und einem weiteren Jahr Aufbauarbeit konnte der neue Freiwilligendienst Anfang 2024 den Betrieb aufnehmen. Im Moment teilen sich neun Elternbegleiter:innen die Dienste auf der Notfallstation auf. Sie erhalten dafür eine symbolische Aufwandsentschädigung.

Entlastung für alle

Die Elternbegleitungen sind täglich im Einsatz, jeweils in den Abendstunden zwischen 19.30 und 22.30 Uhr. Denn dann sei oft besonders viel los ist auf der Notfallstation. Sie verschaffen Eltern Luft, indem sie ihre Kinder beaufsichtigen, während sie zum Beispiel telefonieren, Snacks oder Getränke holen oder aufs WC müssen. In den Behandlungszonen oder auch im Gipszimmer versorgen sie Kinder mit Spielsachen, um sie abzulenken, schreibt das UKBB weiter.

«Die Elternbegleiter:innen übernehmen die vielen kleinen, aber wichtigen Hilfestellungen und netten Gesten auf der Notfallstation, für die das Pflegepersonal, insbesondere während der Stosszeiten, kaum noch Zeit findet», sagt die Leitung Pflege Notfallstation, Tina Baumgartner. «Das Angebot bringt Entlastung für alle: die Kinder, deren Eltern und auch für das Personal. Im Nebeneffekt verläuft auch die Behandlung deutlich besser, wenn dank guter Begleitung beim Warten typische Stress- und Frustfaktoren gar nicht erst aufkommen. So können wir uns direkt um das Kind kümmern und müssen nicht zuerst noch irgendwelche Wogen glätten.»

Klare Abgrenzung ist wichtig


Organisiert wird der Begleitdienst auf der Notfallstation durch die Stiftung Pro UKBB. Sie rekrutiert laut Medienmitteilung in Zusammenarbeit mit der Personalabteilung des UKBB geeignete Elternbegleiter:innen, plant deren Einsätze und ist Anlaufstelle für sämtliche Anliegen zum Thema. Für das Notfall-Team würde somit somit kein administrativer Zusatzaufwand entstehen.

«Die Stiftung Pro UKBB legt darüber hinaus Wert darauf, dass sich das Aufgabenfeld der Elternbegleitungen klar von anderen Zuständigkeiten abgegrenzt», sagt Nicole Herrmann, Geschäftsführerin der Stiftung Pro UKBB. «So können Elternbegleitungen zwar eine emotionale Stütze sein, aber für eine psychologische Betreuung bleibt das Care Team zuständig. Droht in der Wartezone eine Situation zu eskalieren, ist dies Sache des Sicherheitsdienstes. Und alles, was mit Medizin und Pflege zu tun hat, bleibt die Aufgabe der Fachpersonen.»

So habe sich in der Testphase gezeigt, dass es hilfreich ist, wenn die Elternbegleiter:innen einen spitalfremden Hintergrund mitbringen. «Es kommt bei dieser Aufgabe in erster Linie auf die menschlichen Fähigkeiten an», erklärt Herrmann.

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