Über 5’000 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Partie des FCB gegen den FC Aarau im St. Jakob-Park. Die Begeisterung für den Frauenfussball hält auch nach Abschluss der EM an.

Noch vor Spielbeginn kam die erste Überraschung des Abends: Der Sektor D wird nun doch auch geöffnet. Für das Spiel der FCB-Frauen am Samstagabend wurden nur Tickets im Sektor A zum Verkauf angeboten. Da dort freie Platzwahl herrschte, wurde es aber schnell eng und grössere Gruppen fanden keine Plätze mehr. Kurz darauf ertönte der Speaker: «Der Sektor D darf nun auch belegt werden.»

5’348 Menschen haben das Spiel im Joggeli verfolgt. Ein neuer Rekord, dieser lag zuvor bei 4’033. Und das Team hat abgeliefert. Schon nach rund einer Viertelstunde führte ein durch ein Handspiel abgeblockter Torschuss zu einem Penalty für Basel. Und Captain Jana Voitekovà versenkt ihn souverän in der oberen rechten Ecke. Der Schlusstreffer zum 2:0 fiel dann in der späten zweiten Halbzeit.

Das Resultat passt perfekt zum bisherigen Sommermärchen, das mit der EM seinen Anfang gefunden hat. Rund dreimal so viele Saisonkarten haben die FCB Frauen in diesem Jahr verglichen mit der vorherigen Saison verkauft. Dass sie ihr erstes Spiel vor der stimmigen Kulisse des St. Jakob-Park absolvieren dürfen, der sonst meist den Männern vorbehalten ist, scheint die einzig adäquate Fortführung der Geschichte zu sein.

Coumba Sow spielt wieder

Den Schwung der EM-Euphorie möchte man mitnehmen. So waren vor Anpfiff verschiedene Aktivitäten vor dem Stadion für Kinder aufgebaut, bei denen diese ihr Fussballtalent unter Beweis stellen konnten. Die Begeisterung der Mädchen und Jungen war praktisch greifbar – vor allem, wenn sie mit etwas Glück einen FCB-Schal erspielen konnten.

Auch Trainerin Kim Kulig spürt, dass etwas in der Luft liegt. «Frauenfussball kann Menschen begeistern, das haben wir heute auch gesehen.» Dass so viele Menschen am Samstag den Weg ins Stadion gefunden hätten, freue sie sehr. «Es war eine tolle Atmosphäre und wir sind froh, dass wir die drei Punkte mitnehmen konnten.»

Und auch Captain Jana Voitekovà ist begeistert von der Kulisse des ersten Spiels. «Es ist sehr speziell, vor so vielen Fans in einem so grossen Stadion zu spielen. Die Fans haben uns auf jeden Fall getragen.» Mehr Druck habe sie nicht unbedingt verspürt. «Es ist immer Druck da, das gehört dazu. Das ist aber auch gut so», sagt die Verteidigerin.

Eine Erleichterung gab es dann am Samstagabend auch noch: Die wegen Knieschmerzen während der Vorbereitungszeit ausgefallene Coumba Sow, normalerweise Captain des Teams, konnte in der 73. Minute eingewechselt werden. Die Captainbinde blieb aber bis zum Schlusspfiff bei Jana Voitekovà.

Erstes Cupspiel der Saison

Bereits am Sonntag trainieren die FCB Spielerinnen wieder. Kim Kulig blickt nach dem Auftaktsieg zuversichtlich in die kommende Saison. «Wir haben nächste Woche das erste Cupspiel und haben davor intensiv Training, in dem wir einiges anschauen können.»

Alles angerichtet also für eine spannende Saison der FCB-Frauen. Nächsten Samstag spielt das Team auswärts gegen Villar-sur-Glâne. Die Gegnerinnen spielen in der 2. Liga interregional. Die neuen jungen Fans der FCB-Frauen dürften den Anpfiff kaum erwarten können.