Nur ein Bewerber für Mitte-Präsidium: Nationalrat Bregy
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Nur ein Bewerber für Mitte-Präsidium: Nationalrat Bregy

28.04.2025 17:33

Baseljetzt

Die Mitte-Partei Schweiz wird voraussichtlich auch in Zukunft von einem Deutschschweizer geführt. Der Walliser Nationalrat Philipp Matthias Bregy ist nach Ablauf der Anmeldefrist der einzige Kandidat für das Parteipräsidium.

Mit Bregy stelle sich eine profilierte und erfahrene Persönlichkeit zur Wahl, schrieb die Mitte-Partei am Montag. Der Oberwalliser sei den Werten der Partei eng verbunden und setze sich für eine konstruktive und lösungsorientierte Politik ein, die den Zusammenhalt der Schweiz stärke.

Bis Montagmittag hatten die Kantonalsektionen der Partei Zeit, bei der Findungskommission Kandidaturen für das Parteipräsidium anzumelden. Bis auf Bregy wollte sich nun aber niemand der Wahl stellen.

«Anspruchsvolles Amt»

Mitte-Parteipräsident Gerhard Pfister hatte seinen Rücktritt per Ende Juni im Januar angekündigt. Etliche Persönlichkeiten aus der Mitte-Partei machten sich danach öffentlich Gedanken darüber, die Nachfolge des Zugers anzutreten, verzichteten aber. Andere als Kandidaten Gehandelte äusserten sich gar nicht.

Mehrere Personen hätten sich für das Amt von Pfister interessiert, sagte Ständerat Charles Juillard, Präsident der Findungskommission, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bregys Interesse dürfte potenzielle Mitbewerber versichert haben in dem Sinne, dass seine Erfahrung an der Spitze der Fraktion geschätzt und anerkannt werde.

Die Präsidentschaft der Partei sei ein anspruchsvolles Amt und nicht immer vereinbar mit dem Berufsleben und der Parlamentsarbeit, fügte Juillard hinzu. «Es verlangt viel Engagement und Verfügbarkeit.»

«Man kann sich Freiräume schaffen»

Bregy hatte seine Kandidatur Anfang April in einem Interview mit dem «Blick» bekannt gemacht. «Als Parteipräsident ist man zwar zeitlich stark belastet, aber man kann sich Freiräume schaffen», sagte er damals. Genügend Zeit für die Familie müsse weiterhin möglich sein.

Den Rollenwechsel vom Fraktions- zum Parteipräsidenten sehe er als Chance für die Partei, sagte Bregy: «Da er für Stabilität sorgt, weil ich bereits jetzt eine Führungsaufgabe in Bern wahrnehme.» Mit Rücksicht auf seine Familie hatte Bregy auf eine Bewerbung für den Sitz der damaligen Mitte-Bundesrätin Viola Amherd verzichtet.

Eine Frauenkandidatur war während der Bewerbungsfrist zumindest im Gespräch. Die Stadtzürcher Nationalrätin Nicole Barandun hatte sich öffentlich Gedanken gemacht, anzutreten. Und Nationalrätin Yvonne Bürgin (ZH) und Nationalrat Simon Stadler (UR) hatten sich eine Co-Präsidentschaft überlegt, aber dann abgesagt.

Die Mitte-Frauen hatten nach dem Rücktritt Pfisters unter anderem die 39-jährige Luzerner Kantonsrätin Karin Stadelmann als mögliche Nachfolgerin genannt. Sie sagte der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zunächst, es sei noch zu früh für einen Entscheid, entschied sich dann aber gegen eine Kandidatur.

Seit vier Jahren Fraktionschef

Bregy ist seit 2019 Nationalrat und Mitglied der Wirtschaftskommission und der Rechtskommission. Seit Mai 2021 führt er die Mitte-Bundeshausfraktion an. Er ist von Beruf Rechtsanwalt und Vater zweier Kinder.

Die Findungskommission will am kommenden Freitag (2. Mai) Bregys Kandidatur prüfen und dabei Bregy anhören. Ziel sei, die Bewerbung zu bestätigen und die Wählbarkeit des Kandidaten festzustellen, hiess es in der Mitteilung. Nach der Sitzung wollen die Führung der Findungskommission und Bregy vor die Medien treten.

Neu besetzt wird das Mitte-Parteipräsidium an der Delegiertenversammlung am 28. Juni in Bern. Wird Bregy neuer Parteipräsident, muss die Mitte-Fraktion eine neue Leitung suchen.

Da dürften sich die Fragen nach einer Frauenkandidatur und einer allfälligen Kandidatur aus der französisch- oder italienischsprachigen Schweiz erneut stellen, wie Juillard vermutet. Aber die Etappen müssten eine nach der anderen genommen werden. (sda/mik)

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