
In Nussbaumen AG getötete Männer hantierten mit illegalem Feuerwerk
Baseljetzt
Die beiden getöteten Männer sollen laut Ermittlungen unqualifiziert mit selbst hergestellter Pyrotechnik hantiert haben. Dies hat die Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Aargau am Donnerstag mitgeteilt.
Bei der Explosion im Tiefgaragen-Geschoss der Zentrumsüberbauung Markthof im aargauischen Nussbaumen bei Baden kamen vor einer Woche ein 43-jähriger Italiener und ein 24-jähriger Schweizer ums Leben. Elf Personen erlitten leichte Verletzungen, auch bei Bränden in umliegenden Wohnungen.
Ein dritter Mann, der die Getöteten kannte, wurde vorübergehend festgenommen und befragt. Der 33-jährige Portugiese habe sich am Unglücksort bei den Einsatzkräften gemeldet und gesagt, er gehöre zu den Mietern des Hobbyraums.
Die Staatsanwaltschaft Baden kläre nun ab, ob der Mann sich ebenfalls mit illegalem Feuerwerk beschäftigt und an der Gefährdung durch die explosiven Stoffe beteiligt gewesen sei. Nach wie vor existierten keinerlei Hinweise auf ein Sprengstoffdelikt, terroristische Hintergründe oder ein vorsätzliches Vorgehen, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Begeisterung für Pyrotechnik
Bei solcher Pyrotechnik sei einerseits die korrekte Lagerung wichtig. Anderseits seien sowohl für den Import in die Schweiz als auch für die Handhabung eine Bewilligung und spezielle Fachkenntnisse notwendig, heisst es weiter. Die verstorbenen Männer hätten sich wohl intensiv für Pyrotechnik begeistert und mutmasslich gar Selbstfabrikate herzustellen versucht. Dazu ausgebildet gewesen seien sie jedoch nicht.
Am Donnerstagabend, 13. Juni, habe der ungewollte Brand zu einer Kettenreaktion mit der grossen Menge an Pyrotechnik im Raum geführt. Laut Staatsanwaltschaft entstand Gas, das sich im geschlossenen Raum nicht weiter ausbreiten konnte. Der durch den Vorgang entstandene Druck entlud sich in der Folge in Richtung der Raumwände und entlang der grossflächigen Decke der angrenzenden Tiefgarage.
Die Explosion mit Brand und hoher Rauchsäule war weit herum hör- und sichtbar. Rund 100 Personen mussten vorübergehend evakuiert werden, etwa 250 Einsatzkräfte wurden aufgeboten, wie es hiess. Laut Gebäudeversicherung wurden zwölf Gebäude beschädigt und es entstand ein Sachschaden in einstelliger Millionenhöhe. Ein Teil der Tiefgarage wurde abgebrochen, über 40 Autos wurden zum Teil massiv beschädigt. (sda/tme)
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Freddi1985
Das wird sehr teuer