
Portugal souverän, Norwegen auch
Baseljetzt
Portugal qualifiziert sich als viertes Team aus Europa für die WM in den USA, Kanada und Mexiko. Die Lusitaner zeigen gegen Armenien beim 9:1 eine eindrückliche Gala. Irland sichert sich derweil dank Hattrick-Torschütze Troy Parrott das Ticket für die Playoffs in extremis.
Ernsthaft glaubte in Porto niemand daran, dass die Portugiesen am letzten Spieltag noch ihr WM-Ticket verspielen würden gegen Schlusslicht Armenien, und selbst als der Aussenseiter auf 1:1 stellte, spielte die Seleçao einfach unentwegt weiter nach vorne – und überforderte Armenien Mal für Mal. Zur Pause hatte der Europameister von 2016 schon ein 5:1 herausgeschossen, sodass die letzte Halbzeit dieser Qualifikation zu einer Pflichtaufgabe, aber auch zu einem Schaulaufen verkam. 9:1 setzten sich die Portugiesen schliesslich durch, auch dank João Neves und Bruno Fernandes, die je drei Treffer erzielten.
Die Abwesenheit des gesperrten Kapitäns und Rekordtorschützen Cristiano Ronaldo, der am Donnerstag bei der Niederlage in Irland (0:2) nach einer Tätlichkeit vom Platz geflogen war, fiel für die Equipe von Roberto Martinez überhaupt nicht ins Gewicht. Für Portugal ist es die neunte WM-Teilnahme, die siebte in Serie.
Apropos Irland: Die Mannschaft von der Insel hat sich seine Chancen auf eine vierte WM-Teilnahme in extremis gewahrt. In Budapest lagen die vom Isländer Heimir Hallgrimsson Iren bis zur 80. Minute 1:2 zurück ehe Troy Parrott ausglich. Und der Stürmer von Alkmaar sorgte bei den «Boys in Green» noch für komplette Ekstase, als er in der 96. Minute seinen Hattrick perfekt machte. Dank des Last-Minute-Erfolgs schliessen die Iren die Qualifikation vor Ungarn auf Rang 2 ab und können in den Playoffs ihren WM-Traum wahr machen.
Norwegen zum vierten Mal bei einer WM
Es hätte ja mit dem Teufel zugehen müssen, hätte Italien in der Gruppe I am letzten Spieltag noch den Gruppensieg vor Norwegen geholt. Schliesslich gingen die Skandinavier mit einem Polster von drei Punkten und dem um 17 Treffer besseren Torverhältnis in das abschliessende Direktduell im Mailänder San Siro. Italiens Nationaltrainer Gennaro Gattuso hatte im Vorfeld schon auf die Euphoriebremse getreten, indem er vor den Medien zugab, dass seine Mannschaft nicht 9:0 gewinnen werde.
Der frühere Mittelfeldspieler der AC Milan und kurzzeitige Trainer des FC Sion war damit vielmehr Realist als Prophet, denn die Squadra Azzurra ging gegen die Norweger zwar nach elf Minuten durch Francesco Esposito in Führung. Einen Sturmlauf löste dieses Tor aber keineswegs aus. Weil die Mannschaft um Stürmerstar Erling Haaland diszipliniert verteidigte, im Wissen, dass die Uhr an diesem Abend eine Norwegerin wäre.
Und das Team von Stale Solbakken war in Norditalien auch auf der Mission, ungeschlagen durch diese WM-Kampagne zu kommen. Ein Unterfangen, das gelingen sollte. Schliesslich glich Antonio Nusa nach einer guten Stunde aus, und Haaland zeigte seine Klasse zwischen der 78. und 80. Minute eindrücklich mit einem Doppelschlag zum 1:3. Jorgen Strand Larsen setzte mit dem vierten Treffer in der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Und die Tifosi der Italiener verabschiedeten sie mit Pfiffen in die Kabine.
Für die Norweger ist es die vierte WM-Teilnahme der Geschichte, die erste seit 1998 in Frankreich. Die Italiener wiederum müssen wieder einmal über die Playoffs, die am kommenden Donnerstag ausgelost werden. Im März wird der Weltmeister von 2006 versuchen müssen, die Blamage zu verhindern, zum dritten Mal in Serie eine globale Endrunde zu verpassen. (sda/jwe)
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