Post treibt Filial-Abbau weiter voran
©Bild: Keystone
Service Public
Wirtschaft

Post treibt Filial-Abbau weiter voran

29.10.2024 16:01 - update 29.10.2024 23:20

Baseljetzt

Die Schweizerische Post setzt den Abbau ihres Filialnetzes weiterhin wie geplant um. Für die 170 betroffenen Standorte werden derzeit Partnerschaften gesucht.

Die betroffenen 170 Standorte sollen nicht ganz wegfallen, sondern von Partnern übernommen werden. In Basel-Stadt könnte es die Filialen Spalen, Horburg, Voltacenter und Badischer Bahnhof treffen. In Baselland geht es um die Standorte in Lausen und Oberdorf.

Mit den Gemeinden, in denen eigenbetriebene Filialen abgebaut und durch Postagenturen ersetzt werden, suche die Post das Gespräch, teilte sie am Dienstag in einer Medieninformation mit. Es sei nicht so, dass die Post einfach entscheide, ohne die betroffenen Stellen zu konsultieren.

Genau dies wirft die Gewerkschaft Syndicom der Post aber vor. Sie fordert in einer Stellungnahme, die Post solle am bestehenden Netz von 770 Filialen festhalten und ruft alle politischen Akteure auf, aktiv gegen die Abbaupläne vorzugehen. Ein vollwertiger und barrierefreier Zugang zur postalischen Grundversorgung müsse aufrecht erhalten werden.

Seit 2010 sind sieben von zehn Einzahlungen am Schalter weggefallen (minus 68 Prozent), und das klassische Schaltergeschäft ist um die Hälfte zurückgegangen (minus 49 Prozent). Auch die Zahl der Briefe, die am Schalter aufgegeben wurden, ist um über ein Drittel (minus 39 Prozent) gesunken. Die die Post am Dienstag mitteilt, dürfte sich der Trend fortsetzen.

Konzernchef Cirillo: Stillstand keine Option

Konzernchef Roberto Cirillo erklärte, Stillstand sei für die Post keine Option. Der stellvertretende Konzernchef und Leiter Postnetz Thomas Baur seinerseits meinte, die Post könne nicht warten. Er wisse auch gar nicht, worauf genau man warten solle.

Baur bekräftigte jedoch, Arbeitsplätze würden keine abgebaut. Im Gegenteil: die Post werde auch in Zukunft neue Fachkräfte rekrutieren, um innovativ zu bleiben und sich weiterzuentwickeln. Syndicom fordert derweil von der Post Garantien dafür, dass sie keine einzige Kündigung ausspricht.

Post pocht auf unternehmerischen Spielraum

Nach Ansicht der Post ist der vorangetriebene Abbau unumgänglich. In die bis 2028 verbleibenden rund 600 eigenbetriebenen Filialen wolle man nach wie vor 100 Millionen Franken investieren, um sie zu modernisieren, sagte Konzernchef Cirillo. Diese Investitionen finanziere die Post aus eigener Kraft, sie brauche dafür aber auch den dafür notwendigen unternehmerischen Spielraum.

Vizekonzernchef Baur seinerseits verwies auf die laufend rückläufigen Kundenfrequenzen, also die Kundengeschäfte und -besuche in den Poststellen. Auch die Einzahlungen am Schalter würden immer weniger. Man wolle in Zukunft jedoch auch auf bewährte Dienste wie etwa den Hausservice setzen, um nach wie vor genügend Menschen zu erreichen und die Anforderungen an den Service Public zu erfüllen. (sda/shs/daf)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

31.10.2024 07:07

Thomy

Der Post Abbau geht weiter und nicht mal der ehemalige SP Partei Präsident wo jetzt nun dort am Ruder ist tut was dagegen aber vorher ständig grossartig ausgeteilt gegen die verantwortlichen und nun geht es weiter so und er findet es jetzt auch nötig und hat sein Amt

0 0
30.10.2024 04:58

pserratore

👎👎👎

2 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.