Private Güter für Erdbebenopfer sollen nicht ins geplante Zielgebiet
©Screenshot: Telebasel
Hilfsaktion
Basel-Stadt

Private Güter für Erdbebenopfer sollen nicht ins geplante Zielgebiet

08.02.2023 16:34 - update 09.02.2023 11:38

Marko Lehtinen

Sabri Catar hat schnell auf die Erdbebenkatastrophe in seiner kurdischen Heimat reagiert und von Basel aus zwei Lastwagen voller Hilfsgüter auf den Weg geschickt. Doch nun sollen sie an der Grenze umverteilt werden.

Die Verzweiflung bei Sabri Catar ist gross. Der in Basel lebende Kurde hat für die Erdbebenopfer in seiner Heimatstadt Pazarcik eine Hilfsaktion gestartet und gemeinsam mit seinem Bruder in kürzester Zeit Nahrungsmittel, warme Kleider und Decken für die Betroffenen gesammelt.

Zwei Lastwagen sind gut gefüllt in Richtung Türkei unterwegs, doch dann trifft den 38-Jährigen eine schlechte Nachricht: «Ich habe erfahren, dass die türkischen Behörden die Lastwagen an der Grenze abfangen und die Hilfsgüter selber verteilen wollen», sagt er gegenüber Baseljetzt. «Ich habe keine Ahnung, wo sie am Ende landen werden.»

Kein sauberes Wasser in der Stadt

Natürlich müsse den Menschen in allen betroffenen Gebieten geholfen werden, gerade die Gegend um seinen Heimatort Pazarcik habe bisher aber kaum Hilfsgüter erhalten. «Der Bürgermeister der Stadt hat gesagt, dass sie kein sauberes Wasser mehr hätten, keine Decken – und dass bisher keine Hilfsgüter in der Stadt angekommen seien. Nichts.»

Da sei es umso wichtiger, dass wenigstens seine private Hilfsladung in der Stadt, in der seine Familie noch immer lebt, verteilt wird und nicht irgendwo anders.

Private Güter für Erdbebenopfer sollen nicht ins geplante Zielgebiet
Viele Menschen beteiligten sich an Sabri Catars Hilfsaktion. Screenshot: Telebasel

Deklarationen und türkische Nummern

Offenbar sind Sabri Catar im Moment die Hände gebunden. Dabei habe er beim Organisieren der Aktion alles Erdenkliche berücksichtigt, damit es keine Probleme gibt. «Mehrere Leute in Basel waren mit den Unterlagen und Deklarationen beschäftigt, damit alles auch wirklich klappt», erzählt er. «Wir organisierten sogar Lastwagen mit türkischen Nummern, damit es an der Grenze keine Probleme gibt. Und jetzt das.»

Catar ist frustriert. Aber er will nicht aufgeben. «In ein paar Tagen werde ich persönlich in die Türkei reisen, um zu helfen.»

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Kommentare

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08.02.2023 16:41

Sprissli

Also Endschuldigung das lag doch auf der Hand mit diesem selber gemachten Putscher, Tyrann , Diktator Erdogan!

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