Pro Natura kürt Iltis zum Tier des Jahres
Naturschutz
Schweiz

Pro Natura kürt Iltis zum Tier des Jahres

03.01.2024 08:43 - update 03.01.2024 09:09

Baseljetzt

Der Iltis ist das Tier des Jahres 2024. Die mit Mardern verwandte Tierart soll laut der Naturschutzorganisation Pro Natura dafür werben, die Kulturlandschaften besser zu schützen.

Denn damit sich der auf der Roten Liste als «verletzlich» eingestufte Jäger in der Schweiz erholen könne, brauche es ein schweizweites Netz der Natur, schrieb Pro Natura in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Iltisse streifen Nachts auf der Suche nach Beute durch die Landschaft. Um zu überleben, brauchen sie den Schutz von Hecken, Ast- und Steinhaufen, Gräben oder Bächen. Denn die diskreten Tiere machen lieber einen weiten Umweg, als dass sie sich über offene Flächen bewegen.

Bedrohter Lebensraum

Ein solches natürliches Wegnetz sei in der Schweiz grösstenteils zerstört worden, so Pro Natura. So müsse der Iltis seine Deckung immer wieder verlassen und Strassen passieren. 151 überfahrene Iltisse verzeichnete die Fallwildstatistik 2022.

Noch Mitte des letzten Jahrhunderts sei das Bild der Schweizer Kulturlandschaft stark von Kleinstrukturen geprägt gewesen. Seit Jahrzehnten würden aber Hecken und Sträucher entfernt, und Bäche und Weiher zugeschüttet, da diese den Einsatz von Maschinen in der Landwirtschaft erschweren würden.

Heute gehören strukturreiche Agrarlandschaften und Feuchtgebiete laut der Naturschutzorganisation zu den bedrohtesten Landschaftstypen der Schweiz. Dadurch ist demnach auch der Lebensraum des Iltis und seiner Beutetiere drastisch geschrumpft.

Frösche und Kröten

Der Schutz dieser Lebensräume des Iltis würde laut Pro Natura auch zahlreichen anderen Tieren helfen, zum Beispiel Fröschen, Kröten und anderen Kleintieren.

Auch dies sei für den Iltis wichtig. Neben dem Rückgang geeigneter Lebensräume mache auch die Abnahme der Amphibienbestände dem Tier das Leben schwer, so Pro Natura.

Im Frühling und Sommer fressen Iltisse so viele Frösche und Kröten, dass sie im Winter nur selten aus ihrem Quartier auftauchen müssen. Etwa, um sich zu entleeren oder um leicht erreichbare Beute wie ein Hühnerei oder Katzenfutter zu erhaschen. Im Herbst kann bis zu einem Drittel des Körpergewichts eines Iltis aus Fett bestehen. (sda/jes)

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.