
Provokante Trump-Skulptur wird nun doch in Basel ausgestellt
Valerie Zeiser
Das Werk hängt in der Kunstmeile an der Gerbergasse. Der Betrachter solle selbst urteilen, ob Trump Heiliger oder Sünder sei, so die Aussteller. Für die Installation sind strenge Sicherheitsvorkehrungen nötig.
Das Wichtigste in Kürze
- Ursprünglich sollte das Kunstwerk am Bahnhof SBB ausgestellt werden, nun hängt es in der Gerbergasse
- Die Kunstmeile sei ein geeigneter Ort, wegen seiner Niederschwelligkeit und der einfachen Zugänglichkeit, sagen die Aussteller
- Das Kunstwerk ist ab 1. November, Allerheiligen, für zwei Wochen ausgestellt
Wenige Figuren in der politischen Welt provozieren so fest wie der US-amerikanische Präsident Donald Trump. Gerade inszeniert er sich als Friedensstifter, während andere Taten und Entscheidungen von ihm die Gesellschaft spalten.
Ist Donald Trump also Heiliger oder Sünder? Diese Frage stellt das Kunstwerk «Saint or Sinner» von Mason Storm. Und nun sollen Baslerinnen und Basler sich diese Frage auch stellen. Ab Samstag hängt das Kunstwerk in der Kunstmeile an der Gerbergasse 16. «Der Betrachter muss selbst urteilen, ob Trump für ihn Saint oder Sinner ist», sagt Konrad Breznik, Mitgründer der Galerie Gleis 4, die das Kunstwerk ausstellt.
Der richtige Winkel ist wichtig
Die Frage ist auch der Grund, warum das Werk in einem 45 Grad Winkel hängt. «Hätten wir ihn aufrecht gehängt, wäre er ein Heiliger gewesen», sagt Breznik. Die Assoziation zum gekreuzigten Trump liege dann nahe. «Wäre er waagerecht, dann wäre die Interpretation zum Verurteilten nahe», erklärt er weiter. Trump ist im Kunstwerk in US-amerikanischer Gefängniskleidung an ein Kreuz geschnallt. Das Kreuz und die Schnallen erinnern an das Bett, auf dem zum Tode verurteilte Häftlinge in den USA die tödliche Spritze verabreicht bekommen. «Hätten wir ihn senkrecht oder waagerecht positioniert, hätten wir eine Vorverurteilung vorgenommen», sagt Konrad Breznik. Diese Entscheidung sollten Betrachtende aber selbst vornehmen.
Ursprünglich sollte das Kunstwerk in der Galerie Gleis 4 am Basler Bahnhof SBB ausgestellt werden. Das kam aber nicht zustande, aufgrund eines zu hohen Sicherheitsrisikos. Baseljetzt berichtete.
Mehr dazu
«Wir haben versprochen, dass wir das Kunstwerk in Basel ausstellen werden», sagt Breznik. Man habe viel Kritik erhalten für die Absage. Die Kunstmeile sei aber nun ein geeigneter Ort. Dies wegen seiner Niederschwelligkeit und der einfachen Zugänglichkeit. «Jeder kann einfach tagsüber kommen und sich die Figur anschauen», sagt Breznik.

Dass «Saint or Sinner» dort ausgestellt wird, freut Lakis Sgouridis, Gründer der Kunstmeile. «So ein Kunstwerk hatten wir noch nie, das finde ich sehr spannend», sagt er. Er wisse auch, dass es nicht bei allen Menschen gut ankomme. «Es ist ein politisches Werk, sehr kontrovers.» Er sei sich sicher, dass es für Diskussionen sorgen werde. «Aber no Risk No Fun. Mit diesem Kunstwerk werden wir viele Menschen in die Kunstmeile holen.»
Strenges Sicherheitskonzept nötig
Das Kunstwerk ist schon verkauft und für einen hohen sechstelligen Betrag versichert. Dass es überhaupt so ausgestellt werden kann, brauchte es ein durchdachtes Sicherheitskonzept. «Es wird alles mit Kameras überwacht und ein Security wird patrouillieren», erklärt Sgouridis. Jeden Abend käme zudem eine Person, die das Werk über Nacht an einen sicheren Ort bringt.
Es war ein grosser Aufwand für den Käufer, das Kunstwerk auszustellen, sagt auch Konrad Breznik. Um Störaktionen zu verhindern, dürfe auch keine Uhrzeit verraten werden, ab wann genau das Kunstwerk zu sehen sein wird. Aber eines ist klar: Es wird in der Nacht von Freitag auf Samstag enthüllt. Also passend zum 1. November, Allerheiligen. Ab dann wird das Kunstwerk zwei Wochen tagsüber ausgestellt. «Das passt natürlich sehr gut», sagt Breznik. Aber im heutigen Weltgeschehen werde wahrscheinlich jeder Monat der kommenden Jahre ein passender Zeitpunkt für eine Ausstellung sein.
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mil1977
Mehr bringt man auch nicht auf die Reihe.
Sonnenliebe
Ich finde es nicht richtig, dies so zu zeigen.