Raucherzonen an ÖV-Haltestellen: Was hält die Basler Bevölkerung von der Idee?
©Bild: Keystone, Montage: Baseljetzt
Petition
Basel-Stadt

Raucherzonen an ÖV-Haltestellen: Was hält die Basler Bevölkerung von der Idee?

19.04.2023 05:08 - update 20.04.2023 08:34
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Eine Petition des Mädchenparlaments will Raucherzonen an gut besuchten Orten in der Stadt. So unter anderem an Bus- und Tramhaltestellen oder in Schwimmbädern. In Basel ist man sich uneinig, ob das nötig ist.

Ziel der Petition «Frische Luft an der frischen Luft» sei es, die Bevölkerung im öffentlichen Raum vor den Gefahren des Passivrauchens zu schützen, so die Initiantinnen. Sie sind allesamt vom Mädchenparlament, und durften am Nationalen Zukunftstag vergangenen November für einmal in die Rolle von Grossrätinnen schlüpfen.

Dort kam den Schülerinnen die Idee für die Petition, die sie dann auch einreichten. Darin wird gefordert, dass Raucherzonen, beispielsweise an ÖV-Haltestellen oder in Schwimmbädern, geprüft werden.

Basler:innen sind sich uneinig

Konkret sollen dazu Markierungen am Boden und eine Signalisation an den Haltestellen angebracht werden. Diese definieren dann klar, wo geraucht werden darf und wo nicht.

Ob das wirklich notwendig ist, darin sind sich die Baslerinnen und Basler aber uneinig. «Ich finde das kleinkariert. Man sollte schon auf seine Mitmenschen achten, extra Zonen braucht es dazu aber nicht», findet Diril. Im Kiosk am Barfüsserplatz arbeitet Jacqueline, die eine ähnliche Meinung vertritt: «Ich verkaufe täglich Zigaretten und finde das nicht nötig. Raucher sollten überall hinstehen können. Die Haltestellen befinden sich ja draussen.»

Mit Raucherzonen könnte zwar Littering reduziert werden, doch es gibt Wichtigeres, findet Felix. «Die Stummel auf dem Boden sind sicher ein Problem. Aber wir haben genug andere Probleme. Dafür extra den Boden mit solchen Quadraten zu beschmieren, das finde ich nicht nötig.»

Auch Jadranka steht an der Tramhaltestelle am Barfüsserplatz. Sie findet, Raucherzonen «keine schlechte Idee». Dringend nötig seien sie aber nicht, da man sich ja draussen aufhält. Regina hingegen schätzt die klaren Grenzen: «Ich finde das eine gute Idee. So weiss man, wo man rauchen darf und wo nicht.»

Kommission findet Vorschläge «prüfenswert»

Die Petitionskommission hält einige der Forderungen des Mädchenparlaments für prüfenswert. Deshalb soll die Petition überwiesen und die Einführung von Raucherzonen gegebenenfalls getestet werden. Auch, ob geeignete Massnahmen ergriffen werden müssen, damit Raucher und Raucherinnen an sensiblen Orten im öffentlichen Raum freiwillig auf das Rauchen verzichten. Dies beispielsweise mithilfe einer Sensibilisierungskampagne.

Den Rauchenden geht es im Kanton Basel-Stadt also langsam an den Kragen. Seit Anfang April probiert das Erziehungsdepartement im Rahmen eines Pilotprojekts nämlich bereits markierte Raucherzonen auf Sportplätzen aus. Getestet wird das derzeit auf der Sportanlage Bachgraben und im Sportzentrum Rankhof, wo bisher ein Rauchverbot um die Kunstrasenfelder und in den Gebäuden gilt.

Nach der mehrmonatigen Pilotphase wird das Sportamt die gesammelten Erfahrungen auswerten. Danach wird über allgemein gültige Regelungen zum Rauchen auf Sportanlagen entschieden. Wie eng es für Raucherinnen und Raucher aber tatsächlich wird, bleibt abzuwarten. Der Grosse Rat wird am Mittwoch darüber entscheiden, wie man bezüglich der Petition «Frische Luft an der frischen Luft» weiterfahren soll.

Feedback für die Redaktion

Hat dir dieser Artikel gefallen?

Kommentare

Dein Kommentar

Mit dem Absenden dieses Formulars erkläre ich mich mit der zweckgebundenen Speicherung der angegebenen Daten einverstanden. Datenschutzerklärung und Widerrufshinweise

25.04.2023 12:35

TomGrau

Rauchen in der Öffentlichkeit generell verbieten.

0 0
20.04.2023 00:51

HansKlein

Auf das Tram warten, schnell noch eine Rauchen, nach 2 min. Zigarette = Geld auf den Boden werfen??? Besser Rauchverbot an den ÖV Haltestellen.

1 0

Kommentare lesen?

Um Kommentare lesen zu können, melde dich bitte an.