Regierung bleibt dabei: Musical Theater sei bester Standort für ein Hallenbad
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50-Meter-Becken
Basel-Stadt

Regierung bleibt dabei: Musical Theater sei bester Standort für ein Hallenbad

07.03.2024 11:17 - update 07.03.2024 13:31
Leonie Fricker

Leonie Fricker

Die Regierung hält an ihren Plänen fest: aus dem Musical Theater soll ein Hallenbad werden. Man habe intensiv nach Alternativstandorten gesucht. Letztlich biete aber das Kulturhaus die besten Voraussetzungen.

Die Regierung hat 22 alternative Standorte für ein Basler Hallenbad geprüft, zehn davon im Detail. Unter anderem, ob das Sportzentrum St. Jakob, das Entwicklungsgebiet Klybeck plus oder der Erlenmattpark für den Bau eines 50-Meter-Beckens in Frage kommen. «Für uns hat sich aber relativ schnell gezeigt, dass der Standort Messe am besten geeignet ist», sagte Finanzdirektorin Tanja Soland am Donnerstag vor den Medien.

Das Gebäude am Riehenring mitten im Kleinbasel biete ideale Voraussetzungen: Es sei gut an den öffentlichen Verkehr angebunden und kurzfristig verfügbar, da es sich bereits im Besitz des Kantons befinde. Zudem würde es «den Ort beleben», so die Regierung.

Grosses Bedürfnis nach mehr gedeckter Wasserfläche

«Es ist seit Jahrzehnten ein Wunsch der Bevölkerung, dass Basel ein 50-Meter-Becken bekommt», fügte Sportdirektor Conradin Cramer an. Das Musical Theater biete nicht nur die Voraussetzungen, ein solches Becken zu realisieren. Man könne an diesem Standort auch einen fünf Meter hohen Sprungturm bauen, sowie zwei Becken für Kinder, eine Tribüne und die notwendigen Nebenräume. Auch Wettkämpfe im Rahmen regionaler Sportanlässe könne man dort durchführen, so Cramer.

Das Bedürfnis nach mehr überdachten Wasserflächen sei in der Bevölkerung «seit Jahren» sehr gross. Schwimmen sei generell eine Sportart, die von vielen ausgeübt werde. Nach Wandern, Joggen und Fitnesstraining ist Schwimmen die vierthäufigste Sportart, mit der sich die Schweizerinnen und Schweizer fit halten.

Regierung bleibt dabei: Musical Theater sei bester Standort für ein Hallenbad
Die Regierung präsentierte ihren Vorschlag, wie es mit dem Musical Theater weitergehen soll. Bild: Baseljetzt

Baukosten bis 108 Millionen Franken

Laut Baudirektorin Esther Keller seien zwei bauliche Varianten für die Realisierung des Hallenbades denkbar: Zum einen ein Einbau, bei dem die Fassade des 65 Jahre alten Gebäudes erhalten bliebe. Die andere Variante wäre ein Neubau. Aus ökologischer Sicht und im Hinblick auf den CO2-Ausstoss spiele es keine Rolle ob Neu- oder Einbau, so Keller. Die Baukosten für das Hallenbad mit einer Geschossfläche von 12’000 Quadratmetern belaufen sich voraussichtlich auf 87 bis 108 Millionen Franken.

Fünf Jahre rechnet man für die parlamentarische Beratung und die Projektierung des Hallenbads, weitere drei für den Bau. Die ersten Bahnen können also voraussichtlich 2032 geschwommen werden, sollte das Projekt realisiert werden.

Initiative zum Erhalt zur Ablehnung empfohlen

Die Regierung beantragt dem Grossen Rat einen Projektierungskredit von 7 Millionen Franken. Gleichzeitig will sie die Initiative «Erhalt des Musical Theater Basel» zur Ablehnung empfehlen lassen. Denn wolle man mit dem Musical Theater weitermachen, müsse man sanieren, sagte Finanzdirektorin Tanja Soland. Eine kurzfristige Sanierung würde etwa 20 bis 33 Millionen Franken kosten. Nach rund zehn Jahren müsste aber eine weitere, grössere Sanierung erfolgen, die nochmals Millionen kosten würde.

Wolle man das Musical Theater weiterführen müsse der Kanton das Kulturhaus subventionieren. «Das erachten wir als nicht sinnvoll», so Soland weiter. «Und auch wenn das Hallenbad woanders entstehen würde; das Musical Theater würden wir trotzdem nicht weiterführen.»

Abstimmung voraussichtlich im November

Zur politischen Debatte steht nun die Volksinitiative für den Erhalt des Musical Theaters. Eine Abstimmung sei im November denkbar, sagte Tanja Soland an der Medienkonferenz. Mit der Planung des Hallenbads könne erst begonnen werden, wenn die Zukunft des Musical Theaters geklärt sei. Ob es dann ein Neubau oder ein Erweiterungsbau sein wird, soll mit einem Projektwettbewerb geklärt werden.

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08.03.2024 17:10

andreas-boesch

Ich will mein Hallenbad! JETZT!!!

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07.03.2024 16:03

cola

Einfach nur blöd so ein hallenbad ,aber von der regierung in basel ist nichts anderes zu erwarten.

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