Für 250’000 Franken: Regierungsrat will Personenschifffahrt verkaufen
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Basel-Stadt

Für 250’000 Franken: Regierungsrat will Personenschifffahrt verkaufen

19.09.2025 09:35 - update 19.09.2025 17:10
Maximilian Karl Fankhauser

Maximilian Karl Fankhauser

Wie am Freitag an einer Medienorientierung bekannt wird, will der Regierungsrat die Basler Personenschifffahrt (BPG) an United Waterways verkaufen. Jetzt muss der Grosse Rat entscheiden.

Ende 2025 läuft die aktuelle Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton Basel-Stadt und der Basler Personenschifffahrt AG (BPG) aus. Bereits heute ist klar: Eine Fortführung der BPG in kantonaler Verantwortung wäre mit erheblichen finanziellen Mehrbelastungen verbunden. So müsste der jährliche Betriebsbeitrag von derzeit 537’000 Franken auf rund eine Million Franken verdoppelt werden. Zusätzlich wäre eine Kapitalerhöhung notwendig, um die Flotte und die Infrastruktur langfristig instand zu halten.

Zwar hat die BPG in den letzten Jahren Massnahmen ergriffen, um ihre Kostenstruktur zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Erste Resultate zeigen Wirkung, dennoch bleibt das Unternehmen aufgrund hoher Personal- und Unterhaltskosten sehr aufwendig. Angesichts der beschränkten Möglichkeiten, weitere Skaleneffekte zu erzielen, sieht der Regierungsrat keine Grundlage, den Betrieb dauerhaft durch den Kanton zu sichern.

Kaufangebot von United Waterways

Im Herbst 2024 erhielt der Kanton ein Übernahmeangebot der United Waterways AG, einem Basler Unternehmen mit Erfahrung im Bereich Schifffahrt und Veranstaltungen. United Waterways will die BPG ab 1. Januar 2026 vollständig übernehmen und ohne staatliche Beiträge weiterführen. Der Regierungsrat beabsichtigt, dieses Angebot anzunehmen und hat dem Grossen Rat einen entsprechenden Ratschlag zur Umwidmung der BPG-Aktien vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen vorgelegt.

Der Kaufpreis für sämtliche Aktien und Vermögenswerte – einschliesslich der Fahrgastschiffe – beträgt 250’000 Franken. Für den Regierungsrat sei dies nicht nur ein finanziell sinnvoller Schritt, sondern auch eine inhaltlich überzeugende Lösung: Innerhalb der United Waterways-Gruppe kann die BPG stabiler und unternehmerischer weiterentwickelt werden, als dies im Rahmen staatlicher Eigentümerschaft möglich wäre.

Betriebsgarantie und Mitarbeiterschutz

Der vorgesehene Kaufvertrag sieht eine zwölfjährige Betriebsgarantie für die BPG vor. Damit solle sichergestellt werden, dass die Personenschifffahrt in Basel langfristig fortgeführt wird. Darüber hinaus verpflichte sich United Waterways, während der ersten drei Jahre keine Kündigungen auszusprechen – ausser bei Pflichtverletzungen – und die bestehenden Lohn- und Anstellungsbedingungen unverändert zu lassen.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Vertrags sei die Nachhaltigkeit: United Waterways verpflichtet sich, die Flotte spätestens bis 2037 CO₂-neutral zu betreiben. Damit würde ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele des Kantons geleistet.

Kontinuität des Angebots

United Waterways wolle das bisherige Fahrtenangebot der BPG nicht nur beibehalten, sondern auch erweitern. Geplant seien weiterhin regelmässige Rund- und Kursfahrten sowie Event- und Charterangebote. Durch die Einbettung in die Unternehmensgruppe entstehe die Möglichkeit, Synergien zu nutzen und die Attraktivität der Personenschifffahrt am Rhein zu erhöhen.

Mit dem geplanten Verkauf an United Waterways würden die finanziellen Risiken für den Kanton Basel-Stadt beseitigt und gleichzeitig die Zukunft der BPG gesichert. Der Grosse Rat entscheidet nun über die erforderliche Umwidmung der Aktien, damit der Kaufvertrag abgeschlossen werden kann.

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Kommentare

Dein Kommentar

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20.09.2025 05:49

pfuedi

Basel schreibt doch schwarze Zahlen. Die BPG gehört ei fach zu Badel und sollte nicht verschrrbelt werden. Falscher Ansatz

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19.09.2025 08:51

spalen

wenn es die basler schifffahrt auf dem rhein rettet oder gar attraktiver macht, ist das eine gute lösung.

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