
Rheinhäfen setzen auf neuen Simulator
Baseljetzt
In Basel ist der Rhein wegen seiner Breite, seines Rheinknies und der Schwimmer eine Herausforderung für Schiffs-Kapitäne. Der neue Schifffahrts-Simulator der Schweizerischen Rheinhäfen soll darum ihre Aus- und Weiterbildung erleichtern.
Nicht ganz. Eigentlich befinden wir uns am Birsfelder Hafen. Dank ihres neuen Binnenschifffahrts-Simulators ist man aber ganz schnell an allen beliebigen Streckenabschnitten des Rheins.
«Der Simulator ist dafür da, dass man dem Fachkräftemangel entgegenwirken kann», erklärt Lukas Sibler, stellvertretender Bereichsleiter Nautisches Qualitäts- und Sicherheitsmanagement der Schweizerischen Rheinhäfen, im Interview. «Man hat hier die Möglichkeit, zukünftige Fachkräfte auszubilden und man hat auch die Möglichkeit – wir als Schweizerische Rheinhäfen sind Prüfungsbehörden – und wir nehmen auch die Befähigungsprüfung zum Schiffsführer ab.» Die Schweizerischen Rheinhäfen haben die Möglichkeit, die praktische Prüfung abzunehmen.
Grosse Investition
Die Schweiz hatte zuvor noch keinen solchen Simulator. Und auch in Deutschland gibt es nur einen Einzigen. Dementsprechend sollen auch Leute aus dem Ausland hier ihre Prüfung ablegen.
Für die Schweizerischen Rheinhäfen sei der Simulator sehr wichtig. Darum haben sie auch 400’000 Franken investiert, wie der Direktor Florian Röthlingshöfer erklärt. Die Rheinhäfen wollen «nicht zum limitierenden Element werden in der ganzen Kette aus Ausbildungen und Prüfungen». Ausserdem vermieten sie den Simulator auch an Unternehmen, die Schulungen und Ausbildungen machen können. «Aus beiden Elementen schaffen wir es dann, den Simulator so auszulasten, dass sich das Projekt auf zehn Jahre rechnet», so Röthlingshöfer.

Modernste Technik
Der Simulator ist zwar nicht 1:1 der Rhein, aber fast. Dank modernster Technik sieht alles möglichst echt aus. Verschiedene Schiffe, Strecken und Szenarien lassen sich per Knopfdruck simulieren. «Wir haben die Möglichkeit, die Wetterbedingungen zu ändern, wir haben die Möglichkeit, die Strömungsbedingungen zu ändern, wir haben auch die Möglichkeit, Verkehr zu simulieren», sagt Sibler. Der Schiffsführer könne sich auch mit dem entgegenkommenden Schiffen absprechen.
Ausserdem könne der Schiffsführer unter Stress gebracht werden, indem man einen Maschinenschaden simuliert oder gewisse Funktionen abschaltet.
Der neue Simulator soll nicht nur bei den bestehenden Kapitänen, sondern vor allem auch beim Nachwuchs für leuchtende Augen sorgen und so den Beruf attraktiver machen.
Mitarbeit: Nathalie Schaffner, Jennifer Weber
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pserratore
👍👏
Borki74
Geniale Sache!