
«Unglaublich spannender Job»: Schneider-Schneiter über mögliche Amherd-Nachfolge
David Frische
Nach der Rücktrittsankündigung von Bundesrätin Viola Amherd dreht sich das Karussell der möglichen Nachfolger:innen. Die Baselbieter Mitte-Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter nimmt Stellung zu Namen und einer möglichen eigenen Bewerbung.
Per Ende März ist für die Mitte-Bundesrätin Viola Amherd Schluss. Die Walliserin kündigte am Mittwoch ihren Rücktritt an. Schon jetzt wird über die mögliche Nachfolge in der Landesregierung spekuliert.
Top-Favoriten: Pfister und Candinas
An erster Stelle werden die Namen Gerhard Pfister und Martin Candinas genannt. Pfister ist aktuell noch Mitte-Präsident, hat aber seinen Rücktritt in diesem Sommer angekündigt. Somit ist er eines der Gesichter der Mitte-Partei, zudem sitzt er seit 2003 für den Kanton Zug im Nationalrat. Candinas ist Nationalrat des Kantons Graubünden. Im Jahr 2023 machte er als Nationalratspräsident, das Amt des höchsten Schweizers, eine gute Figur. Er wäre nicht der erste Politiker, der über dieses Amt den Sprung in den Bundesrat schafft.

Die Baselbieter Mitte-Nationalrätin rechnet mit einer Reihe von Interessent:innen für Amherds Nachfolge im Bundesrat. «Ich kann mir einige Personen vorstellen», so Schneider-Schneiter in der Sendung «Punkt6» auf Telebasel. «Für mich ist wichtig, dass sie offen sind und im Bundesrat verbindend wirken können, das fehlt momentan im Bundesrat.» Es stehen wichtige Entscheidungen an, und da könne ein Mitte-Bundesrat oder eine Mitte-Bundesrätin «sehr viel dazu beitragen».
Einzelne Namen wollte Schneider-Schneiter (noch) nicht kommentieren. Sicher sei, dass sich das Karussell nun zu drehen beginne. «Die Hearings werden dann zeigen, wo die einzelnen Kandidierenden stehen, aus welcher Gegend sie kommen, welche Sprachregion sie vertreten.»
Schneider-Schneiter: «Unglaublich spannender Job»
Apropos Region: Schneider-Schneiter wäre durchaus auch eine mögliche Nachfolgerin von Amherd in der Landesregierung. Die Baselbieterin hat grosse politische Erfahrung und sich in Bern einen Namen gemacht – gerade in Bezug auf Europapolitik. 2018 kandidierte sie zudem als Nachfolgerin von Doris Leuthard für den Bundesrat. Aber Schneider-Schneiter ist eben Baselbieterin. Und mit Beat Jans (SP) hat ein Basler vor einem Jahr den zuletzt freigewordenen Bundesratssitz eingenommen. Unwahrscheinlich, dass nun erneut ein Name aus den beiden Basel zum Zug kommt.
Schneider-Schneiter lässt sich noch nicht in die Karten blicken: «Es ist ein unglaublich spannender Job. Ich schaue jetzt mal, wer auf diesem Karussell sitzt und mache mir dann eine Meinung». Ein Nein ist es also nicht.
Was ist mit Lukas Engelberger?
Das zweite schweizweit bekannte Gesicht der Mitte-Partei, das aus der Region stammt, ist jenes von Lukas Engelberger. Der Basler Regierungsrat ist Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektor:innen. Bei der Bewältigung der Corona-Pandemie trat er regelmässig national in Erscheinung. Zudem bringt er als Regierungsrat bereits Exekutiverfahrung mit.
Auf Anfrage will sich Engelberger noch nicht zu einem möglichen Interesse an einer Bundesratskandidatur äussern. Am Tag des Rücktritts sollen Bundesrätin Viola Amherd und die Würdigung ihrer Arbeit im Vordergrund stehen, teilt der 49-Jährige schriftlich mit. «Was die Frage ihrer Nachfolge betrifft, muss die Partei nun auf nationaler Ebene zuerst eine Auslegeordnung machen.»

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