Meister der Psychothriller
Unterhaltung

Sebastian Fitzek lockt 9’000 Zuschauer in die Joggelihalle

07.12.2024 09:57 - update 25.03.2025 14:32
Jennifer Weber

Jennifer Weber

Mit einem interaktiven Adventskalender, packenden Geschichten und einer A-capella-Band: Sebastian Fitzek begeisterte am Freitagabend das Publikum in der Joggelihalle.

Üblicherweise ziehen Tennis-Stars, Spring- und Dressur-Reiterinnen oder Musiker die Menschen in Scharen in die St. Jakobshalle – nicht so am Santiglausen-Abend. Erfolgsautor Sebastian Fitzek machte mit seiner grossen Thriller-Arena-Tour Halt in Basel. 9’000 Besucher:innen liessen sich das nicht entgehen.

Sebastian Fitzek

Sebastian Fitzek wurde 1971 in West-Berlin geboren. Seit 2006 schreibt er Psychothriller. Fitzek ist Deutschlands erfolgreichster und meistverkaufter Autor. Seine Bücher erscheinen in 36 Ländern und sind Vorlage für internationale Kinoverfilmungen und Theateradaptionen. Er lebt mit seiner Familie in Berlin.

«Jede Show wird ein bisschen anders»

Passend zum Monat Dezember brachte Sebastian Fitzek einen interaktiven Adventskalender auf die Bühne. Gemeinsam mit dem Publikum öffnete Fitzek einige Türchen davon: «Jede Show wird ein bisschen anders», so der 53-Jährige auf der Bühne. Serviert wurde den Anwesenden ein packender Abend mit einer Lesung aus seinem neusten Thriller «Das Kalendermädchen», einer 360-Grad-Bühne in der Mitte der Joggelihalle, einer aufregenden Bühnenshow und einigen Gänsehaut-Momenten.

«Ich mag diese grossen Auftritte. Einfach um zu zeigen: Das Buch ist ein Massenmedium, es bewegt unglaublich viele Leute», sagt Fitzek im Interview mit Baseljetzt kurz vor der Show. «Das älteste Medium der Welt ist immer noch das schönste und vor allem eines der erfolgreichsten Medien der Welt, und das kann man eindrucksvoll auch beweisen, mit 150’000 Zuschauern.» Denn so viele Zuschauer:innen werden es gesamthaft gewesen sein, wenn der Deutsche am 14. Dezember in Berlin seine Tour nach 15 Stopps in der Schweiz, Österreich und Deutschland abschliesst.

Ein Autor ist es sich wahrscheinlich eher gewohnt, alleine im stillen Kämmerlein zu arbeiten, als vor Zehntausenden aufzutreten. Wie sieht es da mit dem Lampenfieber kurz vor dem Auftritt aus? «Die Nervosität kommt tatsächlich in Wellen», so Fitzek. «Ich darf gar nicht daran denken, dass es so viele Menschen sind.» Eigentlich sei es auch egal, «ob da fünf oder 5’000 sitzen». Denn: «Jeder hat das Anrecht darauf, einen tollen Abend zu haben», sagt Fitzek.

Mit A-capella-Band auf Tour

Für die Gänsehaut-Momente auf der Bühne sorgen neben Fitzek auch die Musiker von Naturally 7, die den Erfolgsautor auf der Tour begleiten. Sie geben bekannte Lieder zum Besten (wie beispielsweise «Another Brick in the Wall», «Lose Yourself» und «Fix You») und erzeugen, wie ein Soundtrack, die Stimmung, während Fitzek aus dem Buch «Das Kalendermädchen» liest. Die US-amerikanische Band wurde vom kürzlich verstorbenen Musikproduzenten Quincy Jones einst als «die beste A-cappella-Gruppe aller Zeiten» bezeichnet. Alle Instrumente, die während der Show zu hören sind, ahmen die sieben Männer mit ihren Stimmen nach.

«Ab und zu stösst man auf etwas, das man noch nie zuvor gesehen hat», dachte sich die Gruppe, als sie zum ersten Mal von Fitzeks Idee hörte, die A-capella-Band in seine Arena-Thriller-Tour zu integrieren. «Es war eine Herausforderung. Aber wir mögen Herausforderungen», sagt Warren Thomas von Naturally 7 im Interview.

Herausfordernd sei es auch gewesen, weil Deutsch nicht die Muttersprache der Musiker ist. Darum habe die Band die Sätze von Fitzek lernen müssen, um zu erkennen, wann es Zeit für die Erzeugung von glücklicher Stimmung ist oder wann ein düsterer Teil kommt, erklärt Roger Thomas.

«Keiner von uns hat je eines seiner Bücher gelesen», sagt Rod Eldridge. Aber er besitze nun eines, das ins Englische übersetzt wurde. «Ich glaube, ich werde damit anfangen. Vor allem, nachdem ich diese Erfahrung auf der Tour gemacht und die Begeisterung so vieler Leute gesehen habe.»

Ein «Kein-Thriller» und ein Psychothriller

Wer hingegen Fitzeks neustes Werk «Das Kalendermädchen» bereits verschlungen hat, muss sich noch ein wenig gedulden, bis ein neuer Thriller aus seiner Feder erscheint. «Im nächsten Jahr wird es einen ‹Kein-Thriller› geben – hin und wieder wage ich ja einen Ausflug in das Komödiantische», sagt Fitzek. Darin werde es um Dating gehen. Ein Psychothriller sei dann aber für Ende Oktober nächsten Jahres angedacht, verrät der Bestseller-Autor.

Nach der letzten Show am Samstag in einer Woche stehen aber erstmal beschaulichere Stunden an. «Ich liebe Weihnachten, ich liebe Rituale», so der Autor. «Die Familie kommt zusammen, der Weihnachtsbaum wird geschmückt.» Wobei das Wort «Weihnachtsbaum» auch zu Diskussionen im Hause Fitzek führe. «Meine Frau Linda sagt, es heisst ‹Christbaum›, sie kommt aus dem Saarland. Ich komme aus Berlin und sage, es heisst ‹Weihnachtsbaum›», so Fitzek mit einem Lachen. «Das sind so die Themen, wo wir immer diskutieren – augenzwinkernd.» Ansonsten sollen es nach dem grossen Tour-Trubel ruhigere Tage werden: «Nichts Aufregendes, aber genau das ist das Schöne.»

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Kommentare

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09.12.2024 15:21

Thomy

🙋🏻‍♂️

0 0
08.12.2024 09:09

spalen

ich mag es ihm und seinen fans von herzen gönnen. für mich jedoch ist literatur und das beschäftigen mit ihr keine massenveranstaltung.

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