Securitas bestochen: Basler Hells-Angels-Boss hatte Handy und Sex in U-Haft
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Justiz
Basel-Stadt

Securitas bestochen: Basler Hells-Angels-Boss hatte Handy und Sex in U-Haft

26.03.2024 19:21 - update 26.03.2024 19:25
Larissa Bucher

Larissa Bucher

Zwei Securitas-Mitarbeitende sollen für den Basler Hells-Angels-Chef Handys und sexuelle Dienstleistungen ins Gefängnis geschmuggelt haben. Dafür stehen die drei im Mai vor Gericht.

Im Jahr 2021 kam der Basler Hells-Angels-Chef in Haft. Gegen ihn wurde wegen Betrugs und Geldwäsche sowie Kindesmissbrauch ermittelt, schreibt die Basler Zeitung. Im Mai 2024 wird er nun erneut, neben zwei vom Gefängnis Waaghof angestellten Securitas, vor Gericht stehen.

Einer der beiden soll Inhaftierten nämlich für 5’000 Franken ein Handy ins Gefängnis geschmuggelt haben, schreibt 20 Minuten. Weiter soll er seine Arbeitskollegin, ebenfalls Aufseherin im Waaghof, für sexuelle Dienste an Insassen vermittelt haben. Mindestens sieben Mal innert zwei Monaten soll sie laut Anklage Sex gegen Bezahlung mit dem Hells-Angels-Boss gehabt haben. Die Frau ist ebenfalls wegen Begünstigung und Bestechung angeklagt.

«Ein enges, freundschaftliches Verhältnis»

Die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt schreibt in ihrer Anklage gegen den Securitas-Mitarbeiter: «Er verletzte dabei elementarste Pflichten, nahm Gelder von inhaftierten Personen entgegen und sabotierte willentlich und wissentlich laufende Strafuntersuchungen.»

Weiter heisst, dass Videoaufnahmen zeigen, dass das «federführende» Führungsmitglied der Hells Angels und der Security-Mitarbeiter ein «ein enges, freundschaftliches Verhältnis pflegten, welches in keiner Weise mit seiner Funktion als Mitglied einer Behörde und Aufseher im Beamtenstatus vereinbar war».

Schlechte Zustände

Aus der Anklage geht weiter hervor, dass das Arbeitsklima im Gefängnis ein düsteres gewesen sei, schreibt 20 Minuten. So seien in einer Whatsapp-Gruppe für Mitarbeitende immer wieder «verschiedenste Bilder und Videos mit rassistischen, menschenverachtenden, diskriminierenden, rechtsextremen, gewaltsamen und sexuellen Inhalten» geteilt. «Diese grausamen und fragwürdigen Inhalte wurden zur blossen Belustigung der sich im Chat befindenden Mitarbeiter des UG Waaghof versandt», schreibt die Staatsanwaltschaft.

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