
Seegras im Rhein: Herausforderung für Kleinboote, Lebensraum für Tiere
Elin Epting
Wer beim Rheinschwimmen plötzlich ein Kitzeln am Fuss spürt, hat es vermutlich mit Seegras zu tun. Das Problem dabei: Es kitzelt nicht nur, es ist auch gefährlich für die Schiffe auf dem Rhein.
Eine Gefahr sei das Seegras in erster Linie für die Kleinboote, erklärt Markus Kilchherr, Projektleiter des Tiefbauamts Basel-Stadt. «Wenn sich die Wasserpflanzen um die Schrauben wickeln, sind diese Boote nicht mehr manövrierfähig, was zu gefährlichen Situationen führen kann.» Um dieser Gefahr vorzubeugen, lässt das Tiefbauamt bereits seit mehreren Jahren das Seegras am Kleinbasler Rheinufer zurückschneiden.
Ein Taucher, ausgerüstet mit einer Sichel und durch ein Seil gesichert, ist für das Zurückschneiden des Seegrases zuständig.
Der Taucher bewege sich in Bahnen immer wieder vom Ufer zur Rheinmitte, erklärt Gilles Engesser, Taucher der Stephany & Wild AG. «Das hilft uns bei der Orientierung unter Wasser. So wissen wir genau, wo wir bereits geschnitten haben und wo noch nicht.»
Die warmen Wassertemperaturen lassen das Seegras in diesem Jahr besonders schnell wachsen – so schnell, dass man theoretisch alle zwei Monate nachschneiden könnte, erklärt Engesser. Doch das sei keine nachhaltige Lösung, denn das Seegras bietet vielen Tieren einen wichtigen Lebensraum. «Diese Wasserpflanzen sind ein Rückzugsort für kleine Fische. Sie können sich dort vor Fressfeinden verstecken», so Engesser. Ausserdem verändere das Seegras lokal die Strömung, was für Kleinstlebewesen sehr wertvoll sei.
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👍 Danke.