Seltene Aufnahmen der Basler Fasnacht: Michael Flume als Filmhelfer in den 70er-Jahren
©Bild: Baseljetzt
Verschollene Filmrolle
Basel-Stadt

Seltene Aufnahmen der Basler Fasnacht: Michael Flume als Filmhelfer in den 70er-Jahren

24.03.2025 11:53 - update 31.03.2025 08:50
Jeremy Goy

Jeremy Goy

Eine zufällig entdeckte Filmrolle mit Aufnahmen der Basler Fasnacht aus den 70er-Jahren sorgte für Aufsehen. Jetzt kommt ein weiterer spannender Aspekt ans Licht: Bei dem Jungen auf den Aufnahmen handelt es sich um keinen Unbekannten.

Eine 50 Jahre alte Filmrolle tauchte im Sommer 2024 plötzlich wieder auf. Gefunden hat sie der Basler Filmproduzent Alexander Walter im Kunstlager seines Grossvaters. Baseljetzt berichtete:

Auf dem Videomaterial ist auch ein Junge zu sehen, der bei den Dreharbeiten mithilft. Nun ist klar, dass es sich dabei nicht um irgendeinen Buben handelt: Es ist Michael Flume zu sehen, der heute ein bekannter Basler Filmemacher ist. Damals war er 12 Jahre alt und hat beim Film «Steppenwolf» mitgeholfen. Daran könne er sich noch gut erinnern, wie Flume gegenüber Baseljetzt erzählt. «Der Regisseur und ein paar vom Team haben bei meinen Eltern gewohnt. Da sie dort wohnen durften, konnte ich immer mitgehen.» Flume habe keinen Lohn erhalten und habe viel gearbeitet. Entscheidend sei für ihn die Erfahrung gewesen und dass er dabei sein konnte, erklärt Flume: «Dabei sein ist wertvoller als Geld.»

Türöffner in die Filmwelt

Am Ende habe man ihn zum persönlichen Assistenten vom Schauspieler Max von Sydow gemacht. Für ihn als kleiner Junge habe dies neue Türen geöffnet. «Diese Möglichkeit war etwas ganz Neues für mich und es war ein Lichtblick.»

Vom Schauspielschüler in New York zum Filmemacher in Basel

Michael Flume lebte später 22 Jahre in New York, wo er seine Leidenschaft für die Kunst und Musik vertiefte. Er verbrachte drei Jahre als Vollzeit-Schauspielschüler im HB Studio und dem Actor Studio unter der Leitung von Lee Strasberg. Zudem war er als Musikproduzent tätig und feierte Erfolge als DJ in legendären New Yorker Nachtclubs wie Studio 54, Roxy, Palladium und Limelight. 1990 produzierte er Kurzfilme über die pulsierende New Yorker Szene für das Schweizer Fernsehen.

Seit 2002 lebt er wieder in seiner Heimatstadt Basel. 2006 gründete Flume das Unternehmen Flume-Projects, das sich auf Filmproduktionen spezialisiert. Als Writer, Director und Editor hat er über 30 Werbefilme, Dokumentationen und Kurzfilme produziert.

«Ich habe mich in das Filmemachen verliebt»

Dass auch Aufnahmen von der Basler Fasnacht gemacht wurden, sei eher ein Zufall gewesen, erklärt Flume. Das Filmteam sei begeistert gewesen, als sie die Fasnacht mit eigenen Augen sahen. Aus diesem Grund habe das Team entschieden, die Basler Fasnacht in den Film zu integrieren.

Dieser Dreh von damals sei für die Karriere von Michael Flume als Filmemacher entscheidend gewesen. «Ich habe mich in das Filmemachen verliebt. Es war grossartig.» Als 12-Jähriger Junge habe er sich dann entschieden, dass er dasselbe machen möchte. Das Filmen habe ihn seither nicht mehr losgelassen.

Eine von Flumes bekanntesten Werken ist «The Story of L’Homme Cirque». Ein schwarzweisser Stummfilm mit zahlreichen internationalen Auszeichnungen.

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25.03.2025 13:07

Baselboy

Grossartiger Artikel und Story. Wollte hinzufuegen, dass ich Filme habe von der Fasnacht 1930’s. Grossartig, mit Lampe und Kopfladaerne und Drummler und Pfyffer Clique. Vielleicht ist jemand interessiert daran. Koennte das vielleicht farbig machen und Ton dazufuegen.

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25.03.2025 11:31

Thomy

Interessant

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