So will Basel-Stadt bis 2037 CO2-neutral werden
Ann Weber
Am Freitag informierte der Kanton über die baselstädtische Klimaschutzstrategie. Bis 2037 soll Basel klimaneutral sein, weshalb der Regierungsrat über konkret geplante Schritte aufklärte.
Im November 2022 haben die Basler:innen den Gegenvorschlag zur Klimagerechtigkeitsinitiative angenommen. Mit einer Mehrheit von 61 Prozent wurde das Konzept der Klimagerechtigkeit in die Verfassung aufgenommen. Somit verpflichtete sich der Kanton Basel-Stadt zu «Netto Null 2037».
Netto Null
Der Kanton darf auf seinem Gebiet nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als der Atmosphäre gleichzeitig entzogen und langfristig gespeichert werden kann. (Medienmitteilung BS)
Um das Ziel der CO2-Neutralität zu erreichen, hat der Regierungsrat nun die Klimaschutzstrategie veröffentlicht: Diese beinhaltet eine Entwicklung in sieben Handlungsfeldern.
Mobilität
Ein wichtiges Anliegen ist es, den motorisierten Individualverkehr (MIV) zu reduzieren und seinen Flächenbedarf in Basel-Stadt zu begrenzen. Dies soll durch die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs sowie des öffentlichen Verkehrs erreicht werden. Während die BVB mit gutem Beispiel vorangeht und bis 2027 100 Prozent emissionsfrei sein wird, werden die Ziele für den MIV und Güterverkehr vorerst niedriger angesetzt. Denn bis 2037 soll der motorisierte Individualverkehr vollständig und der Güterverkehr mehrheitlich emissionsfrei sein.
Gebäude
Bei Gebäuden besteht vor allem im Bereich der Heizungen Handlungsbedarf. So werden Öl- und Erdgasheizungen bis 2037 vollständig durch erneuerbare Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Fernwärme ersetzt. In Zukunft wird mehr Strom für Wärmepumpen benötigt, deshalb soll der Strom vermehrt lokal erzeugt und auch sparsamer eingesetzt werden.
Wirtschaft
Die fossilen Energieträger für industrielle Prozesse sollen – soweit wirtschaftlich und technisch machbar – auf nahezu Null gesenkt. Die Energieeffizienz der Unternehmen soll gleichzeitig um 15 Prozent gesteigert werden. Klimawirksame Kältemittel werden bis 2037 um 85 Prozent reduziert.
Bauen
Beim Bauen will sich der Kanton die indirekten sowie auch die direkten Treibhausgasemissionen vorknöpfen. Gebäude sollen weitergebaut und Materialien wiederverwendet werden, da so Emissionen eingespart werden können. Dabei wird auch der verstärkte Einsatz von neuen Technologien wie der «grüne Asphalt» (CO2-bindend) gefördert.
Energieversorgung
Das Fernwärmenetz wird ausgebaut und soll am Ende rund 80 Prozent des Raumwärmebedarfs im Kanton decken. Dabei soll die Fernwärmeproduktion auch klimaneutral werden. Das Niederdruckgasnetz wird stillgelegt und die Stromversorgung bleibt zu 100 Prozent erneuerbar.
Entsorgung & Negativemissionen
Der Abfall aus dem Kantonsgebiet, der verbrannt wird, soll pro Kopf um 30 Prozent abnehmen. Die Emissionen aus der Abwasserreinigung werden gleichzeitig halbiert. Emissionen, die unvermeidlich sind, sollen vollständig durch Negativemissionen kompensiert werden. Dabei geht es um die Abscheidung und langfristige Speicherung von CO2 an Quellen wie der Kehrichtverwertungsanlage.
Landwirtschaft & Wald
Bei der Landwirtschaft, einer der landesweit grössten Verursachern von CO2, hält sich die Basler Regierung in ihrer Klimaschutzstrategie eher vage. Sie legt fest, dass die Landwirtschaft klimaschonend ausgestaltet werden soll. Zu den Wäldern heisst es: Deren CO2-Senkenleistung soll durch eine nachhaltige Bewirtschaftung erhalten bleiben.
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cola
Dafür die strassen,siehe freie strasse etc.zubetonieren.hauptsache tolle steine und platten.kein grün pflanzen.toll passt irgendwie nicht ganz zusammen.
TobiBasler
Das sind doch keine Ziele! Da wird nirgends wirklich erklärt, wie wir beschnitten werden sollen….