Rücktritt von Luis Rubiales ist nun offiziell
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Kuss-Skandal
Sport

Rücktritt von Luis Rubiales ist nun offiziell

11.09.2023 06:27 - update 11.09.2023 09:42

Baseljetzt

Lange sträubte er sich: Luis Rubiales tritt von seinem Amt als Präsident des spanischen Fussballverbandes zurück. Sein Arbeitgeber bestätigte am Montagmorgen die Nachricht, die bereits am Sonntagabend durchgesickert war.

Luis Rubiales, der mit seinem Skandal-Kuss die spanische Fussballwelt ins Chaos gestürzt hatte, kündigte seinen Rückstritt vom Amt als Präsident des spanischen Fussballverbandes an. Die Forderung stand seit mehreren Wochen im Raum. Nun fügte sich der ehemalische Spanische Verbandsboss Rubiales und gab im Gespräch mit dem britischen Talkmeister Piers Morgan seinen Rückstritt bekannt: «Ja, ich werde zurücktreten. Weil ich meine Arbeit nicht fortsetzten kann». Auch Seine Tätigkeit als Vizepräsident der UEFA werde er nicht fortführen.

Rubiales habe seinen Rücktritt am Sonntagabend eingereicht, teilte der Verband in einem knappen Communiqué am Montagmorgen mit.

Am 20. August sorgte Rubiales beim dem Gewinn des WM-Titels des spanischen Frauen-Nationalteams für einen Skandal, indem er bei der Siegerehrung die spanische Spielerin Jennifer Hermoso auf den Mund küsste. Trotz einer globalen Welle der Entrüstung, der Suspendierung durch die FIFA, einer strafrechtlichen Untersuchung durch die spanischen Gerichte sowie eines Streiks der Nationalspielerinnen und einer Rücktrittswelle im Staff des Frauen-Nationalteams hielt der Spanier zunächst an seinem Amt fest.

Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungen ein

Rubiales droht seitens der spanischen Justiz eine Anklage wegen «sexueller Nötigung». Seit einer kürzlichen Reform des spanischen Strafgesetzbuchs kann ein nicht einvernehmlicher Kuss als sexueller Übergriff angesehen werden – eine Kriminalitätskategorie, die alle Arten sexueller Gewalt umfasst.

Der ehemalige Fussball-Verbandschef verteidigte sich zunächst mit der Behauptung, es habe sich um einen «einvernehmlichen kleinen Kuss» gehandelt. Zugleich geisselte er das Echo auf den Vorfall als «falschen Feminismus» und weigerte sich deshalb zurückzutreten. Seine Version wurde von Hermoso bestritten. Diese sagte, sie fühle sich als «Opfer einer impulsiven und sexistischen Handlung, die unangemessen war und ohne jegliche Zustimmung ihrerseits erfolgte». Daraufhin erstattete sie Anzeige.

Die Affäre stürzte den spanischen Fussball ins Chaos und überschattete den WM-Titel des Frauen-Nationalteams. Der von den Spielerinnen ebenfalls kritisierte Trainer Jorge Vilda, der Rubiales nahe steht und sich lange hinter diesen stellte, war am Dienstag vom Verband entlassen und durch seinen ehemaligen Assistenten Montse Tomé ersetzt worden. (sda/jes)

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